Land: Pakistan
Angeklagt: 30. Juni, 2019 (Sunny); 1. Juli, 2019 (Noman)
Aktueller Stand: Zum Tode verurteilt (Noman); Freilassung gegen Kaution verfügt (Sunny)
2023
Am 30. Mai verhängte ein Gericht in Bahawalpur die Todesstrafe gegen den 22-jährigen Noman. Er wurde wegen Gotteslästerung verurteilt, worauf nach Abschnitt 295-C des pakistanischen Blasphemiegesetzes die Todesstrafe steht. Der Anwalt von Noman, Lazar Allah Rakha, zeigte sich sehr enttäuscht über das Urteil. Ihm zufolge hat die Staatsanwaltschaft keine Beweise für den Blasphemievorwurf vorgelegt.
Am 17. Januar verfügte ein Richter des Obersten Gerichtshofs von Lahore, dass Sunny auf Kaution freigelassen werden kann, weil das Verfahren gegen ihn nicht innerhalb der vorgeschriebenen Zweijahresfrist abgeschlossen worden war. Sunny wurde 2019 verhaftet.
Der Richter setzte die Kaution auf 4 Millionen Rupien (15.200 US-Dollar) fest – das Achtfache des Höchstbetrags nach pakistanischem Recht. Sunnys Cousin Noman ist immer noch im Gefängnis.
Anjum Paul, der lokale Partner von CSI, hat die beiden Familien besucht. CSI hilft ihnen finanziell und unternimmt rechtliche Schritte, um die Anklagen gegen die jungen Männer aufgrund fehlender Beweise aufzuheben. CSI-Präsident Dr. John Eibner hat einen Brief an den pakistanischen Justizminister Azam Nazeer Tarar geschickt, in dem er ihn bittet, im Sinne der Gerechtigkeit und der religiösen Toleranz zu handeln und die Anklage gegen Sunny und Noman fallen zu lassen.
Sunnys Mutter Rehana macht sich grosse Sorgen um ihn. Einmal in der Woche reist sie vier Stunden, um Sunny im Gefängnis zu besuchen und ihm Essen zu bringen. Dann fährt sie wieder vier Stunden zurück. Die Familie ist verschuldet und fühlt sich nicht mehr sicher. Sunnys Bruder Rahul hat aus Angst die Schule verlassen. Ebenso wie seine Schwester Mehwish. Nomans Familie befindet sich in einer ähnlichen Situation. Sie sind verzweifelt, verängstigt und bitten um Hilfe.