Sunny Waqas und Noman Masih

Sunny Waqas (23) und sein Cousin Noman Masih (21) sitzen seit drei Jahren in der Todeszelle, weil sie der Gotteslästerung angeklagt sind. Im Januar 2023 wurde verfügt, dass Sunny gegen Kaution aus dem Gefängnis freigelassen wird. Am 30. Mai wurde Noman von einem Gericht in Bahawalpur zum Tode verurteilt.
Noman Masih und Sunny Waqas droht die Todesstrafe. Foto: csi
Noman Masih und Sunny Waqas droht die Todesstrafe. csi

Profil

Land: Pakistan
Angeklagt: 30. Juni, 2019 (Sunny); 1. Juli, 2019 (Noman)
Aktueller Stand: Zum Tode verurteilt (Noman); Freilassung gegen Kaution verfügt (Sunny)

Gebetspunkte:

  • Danken wir Gott, dass Sunny freigekommen ist
  • Beten wir für Noman, dass auch er freikommt
  • Beten wir für ihre Familien

Updates

2023

Am 30. Mai verhängte ein Gericht in Bahawalpur die Todesstrafe gegen den 22-jährigen Noman. Er wurde wegen Gotteslästerung verurteilt, worauf nach Abschnitt 295-C des pakistanischen Blasphemiegesetzes die Todesstrafe steht. Der Anwalt von Noman, Lazar Allah Rakha, zeigte sich sehr enttäuscht über das Urteil. Ihm zufolge hat die Staatsanwaltschaft keine Beweise für den Blasphemievorwurf vorgelegt.

Am 17. Januar verfügte ein Richter des Obersten Gerichtshofs von Lahore, dass Sunny auf Kaution freigelassen werden kann, weil das Verfahren gegen ihn nicht innerhalb der vorgeschriebenen Zweijahresfrist abgeschlossen worden war.  Sunny wurde 2019 verhaftet.

Der Richter setzte die Kaution auf 4 Millionen Rupien (15.200 US-Dollar) fest – das Achtfache des Höchstbetrags nach pakistanischem Recht. Sunnys Cousin Noman ist immer noch im Gefängnis.

2022

Anjum Paul, der lokale Partner von CSI, hat die beiden Familien besucht. CSI hilft ihnen finanziell und unternimmt rechtliche Schritte, um die Anklagen gegen die jungen Männer aufgrund fehlender Beweise aufzuheben. CSI-Präsident Dr. John Eibner hat einen Brief an den pakistanischen Justizminister Azam Nazeer Tarar geschickt, in dem er ihn bittet, im Sinne der Gerechtigkeit und der religiösen Toleranz zu handeln und die Anklage gegen Sunny und Noman fallen zu lassen.

Sunnys Mutter Rehana macht sich grosse Sorgen um ihn. Einmal in der Woche reist sie vier Stunden, um Sunny im Gefängnis zu besuchen und ihm Essen zu bringen. Dann fährt sie wieder vier Stunden zurück. Die Familie ist verschuldet und fühlt sich nicht mehr sicher. Sunnys Bruder Rahul hat aus Angst die Schule verlassen. Ebenso wie seine Schwester Mehwish. Nomans Familie befindet sich in einer ähnlichen Situation. Sie sind verzweifelt, verängstigt und bitten um Hilfe.

2019

  • Sunny Waqas (23) und sein Cousin Noman Masih (21) wurden am 29. Juni 2019 im Zusammenhang mit Skizzen des Propheten Mohammed festgenommen, die sie per WhatsApp erhalten hatten.
  • Die beiden Männer wurden wegen „Beleidigung des Propheten Mohammed“ (Abschnitt 295-C des pakistanischen Strafgesetzbuchs) angeklagt, eine Anklage, auf die die Todesstrafe steht.
  • Sunny und Noman wurden in das Gefängnis von Bahawalpur verlegt, wo sie in der Todeszelle sitzen.
  • Als Sunnys Vater, Mustaq, von der Verhaftung seines Sohnes erfuhr, erlitt er einen Schock. Sein linker Arm war gelähmt und ist bis heute nicht voll funktionsfähig.