17. Oktober 2016

Fulani-Extremisten töten 21 Menschen

Muslimische Hirten des Fulani-Stammes drangen am 29. September 2016 ins christliche Dorf Antang im Norden Nigerias ein. Sie töteten 21 Menschen. Mehr als 30 Bewohner wurden verletzt.

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Am 29. September 2016 schlugen extremistische Fulani-Hirten erneut zu. Aus ihrem Versteck im Gebüsch drangen sie ins christliche Dorf Antang im zentralnördlichen Bundesstaat Kaduna ein. Sie gingen bei diesem Überfall äusserst brutal vor und töteten 21 Menschen. Über 30 Personen wurden zum Teil schwer verletzt. Einige verwundete Bewohner des Dorfes mussten hospitalisiert werden. Mehrere hundert Personen sind geflohen oder wurden obdachlos.

Überlebende sind auf Hilfe angewiesen

Die Fulani-Extremisten hinterliessen Tod und Zerstörung. Sie brannten mehrere Häuser nieder und vernichteten dabei auch die Vorräte vieler Bewohner. Diese sind nun auf Nahrungsmittel von Nachbarn abhängig , deren Haus einigermassen unversehrt geblieben ist. Zudem wurde das angepflanzte Saatgut von vielen Bauern zerstört, da die Viehherden der Fulani alles wegfressen. Die betroffenen Bauern können dagegen kaum etwas unternehmen, weil sie sich nicht zu ihrem Hof zurücktrauen, aus Angst vor einem erneuten Übergriff der Fulani.

Viele Kinder können nun nicht mehr zur Schule, da ihre Eltern getötet wurden oder all ihre Habseligkeiten verloren haben. Aussicht auf eine andere Beschäftigungsmöglichkeit haben sie als Bauern kaum. «Die Lage ist erbärmlich», so Aaron Tans von der katholischen Diözese von Kafanchan, die mit Christian Solidarity International zusammenarbeitet.

Reto Baliarda

 


Fulani-Extremisten kommen meistens unbehelligt davon

Für die Übergriffe auf die Christen und andere Minderheiten in Nigeria ist nebst der Terrorgruppe Boko Haram auch der islamische Nomadenstamm der Fulani verantwortlich. Im Kampf um Weideland gehen sie vor allem auf die christliche Dorfbevölkerung los. Gleichzeitig haben auch sie die Islamisierung auf ihrer Agenda. Doch anders als Boko Haram werden die radikalisierten Fulani-Hirten bisher kaum vom Staat bekämpft. Ihre tödlichen Übergriffe, die auch in Teile des südlichen Nigerias verübt werden, finden bislang kaum den Weg in die Schlagzeilen.

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Bedrohung durch die Fulani-Extremisten wird oft verschwiegen

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