05. Juli 2017

Dringende Hilfe für die Hungernden im Südsudan läuft weiter

Die Hungersnot im Südsudan ist verheerend. Dank der hervorragenden Kontakte vor Ort konnte CSI rasch handeln. Projektleiter Franco Majok ist seit Juni 2017 im Nordwesten des Landes und konnte dort je 50 Kilogramm Sorghum (Hirse) an 665 notleidende Familien verteilen. Erst kürzlich wurden ferner 400 befreite Sklaven mit Hirse und Erdnüssen versorgt.

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Die Hungersnot im Südsudan bringt die Betroffenen an den Rand ihrer Kräfte. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen sind rund 100‘000 Menschen vom Hungertod bedroht. Der Bürgerkrieg mit vielen Flüchtlingen, aber auch die widrigen klimatischen Bedingungen mit langanhaltender Dürre und Überschwemmung der Felder in der kurzen Regenzeit (zwischen Mai und Juli), sind die Hauptursachen der Notlage. Kommt dazu, dass der Sudan eine Nahrungsmittelblockade gegen den Südsudan verhängt hat. Der Sudan ist der am nächsten gelegene Nachbarstaat  vom CSI-Projektgebiet im nördlichen Bahr-el-Ghazal, das ebenso von der Hungerkrise betroffen ist.

 

Erste Hilfsaktion für 665 Familien

CSI-Projektleiter Franco Majok war bereits im März vor Ort und berichtete: «Auf all meinen bisherigen Südsudan-Reisen habe ich noch nie eine derart bittere Not angetroffen wie diesmal. Unzählige Dorfgemeinschaften sind vom Hunger bedroht. Die Vorräte sind längst aufgebraucht und die Menschen sammeln wilde Blätter, um zu überleben. Und es ist nicht einmal sicher, dass die Blätter bis zur nächsten Ernte ausreichen werden.» Im Rahmen einer ersten Hilfsaktion konnte Franco Majok insgesamt 665 Familien mit je 50 Kilogramm Sorghum (Hirsegetreide) versorgen. In der Folgezeit organisierte er den Transport und die Zwischenlagerung von zusätzlichen Lebensmitteln (Sorghum und Erdnüssen) und plante weitere Verteilaktionen, die durch grosszügige Spenden möglich geworden sind.

 

Nahrungsmittel für befreite Sklaven

Anfang Juni sind die weiteren Aktionen angelaufen, wobei Franco Majok teilweise auch durch Mitarbeiter aus der Schweiz unterstützt wurde. Neben der Verteilung von Nahrungsmitteln an Hungernde wurden auch 400 zurückkehrende Sklaven versorgt. Sie erhielten jeweils 50 kg Hirse, 25 kg Erdnüsse und eine Milchziege. Dies bietet ihnen eine solide Grundlage, um die nächsten Monate zu überstehen.

 

Leben im «Hungergebiet» besser als im Sudan

Bei Befragung der Befreiten zeigte sich immer wieder, dass sie sich durchaus bewusst waren, dass sie in ein Hungergebiet zurückkehren. Dennoch betonten alle, dass sie dies den Torturen und der Willkür ihrer Sklavenhalter bewusst vorgezogen hätten. Mehrere berichteten, dass sie als Sklaven ebenfalls gehungert hätten, weil sie nicht genug zu Essen bekamen. Die Hilfe durch CSI eröffnet ihnen nun nicht nur ein Leben in Freiheit, sondern auch eine gute Basis, um in diesen widrigen Zeiten zu überleben.

 

CSI erreicht auch Hungernde abseits der Hauptstrassen

Erfreulicherweise sind auch einige andere Organisationen im nördlichen Bahr-el-Ghazal aktiv. Leider werden aber Menschen abseits der wenigen Hauptstrassen häufig nicht erreicht, sei es weil die Verteilstellen zu weit weg sind, sei es weil sie zu schwach sind, um zu den Verteilzentren zu laufen. CSI ist mit den lokalen Behörden und Dorfgemeinschaften in Kontakt. CSI-Projektmanager Franco Majok sucht gezielt nach den Menschen, die besonders dringend Hilfe benötigen. Dabei scheut er sich auch nicht, zu Fuss von Dorf zu Dorf zu gehen. Die Bedürftigen werden systematisch erfasst und dann mit Nahrungsmitteln versorgt. Dank Ihrer Spenden können wir so Menschen erreichen, die sonst keine Aussicht auf Hilfe hätten.  Daher auch auf diesem Wege, ganz herzlichen Dank an alle Unterstützer.

 

Benjamin Doberstein, Vorsitzender der CSI-Geschäftsführung

 

Weiterer Bericht:

Hungerkrise – Hilfe drängt!

 

Über den weiteren Verlauf der Verteilaktionen berichten wird fortlaufend auf dieser Seite und in unserem CSI-Magazin.

 

 

Video über die Verteilaktion im Südsudan

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