
Vor hundert Jahren wurden die Christen in der heutigen Türkei beinahe ausgerottet. Die religiöse Säuberung hat nie aufgehört und hat sich in den letzten Monaten rasant verschlimmert. Es droht ein erneuter Genozid.
Über eine Million Christen – manche sprechen sogar von über zwei Millionen – wurden vor hundert Jahren im Osmanischen Reich getötet. Sie wurden erschossen, ertränkt, von Klippen gestürzt und zu Hunderttausenden zu Todesmärschen ins Nirgendwo gezwungen. Waren vor 1915 noch etwa 20% der türkischen Bevölkerung christlich, ist es heute weniger als 1%.
Am 24. April 2015 fanden in Bern eine Kundgebung und ein Gedenkkonzert statt. CSI rief zusammen mit armenischen, assyrischen und griechischen Organisationen zur Teilnahme auf.
Wer die Todesmärsche aus der heutigen Türkei überlebte, liess sich auf dem Gebiet des heutigen Iraks und Syriens nieder. Heute sind die Nachkommen Opfer von Dschihadisten. Wieder werden sie zu Hunderttausenden vertrieben, Hunderte getötet. Noch stärker trifft es religiöse Minderheiten wie die Schiiten und vor allem die Jesiden. Letztere werden zu Tausenden getötet und entführt.
Angesichts dieser dramatischen Entwicklungen in der Gegenwart dürfen wir 2015 nicht beim Gedenken an den Genozid von 1915 stehenbleiben. Wir müssen uns stattdessen mit aller Kraft dafür einsetzen, dass mit den Nachkommen der Überlebenden von 1915 nicht das Gleiche passiert.
Interview mit CSI-Projektleiter Dr. John Eibner zur religiösen Säuberung 1915–2015
Heute sind die Jesiden Opfer eines Genozids
Auf der Flucht: Die Nachkommen von Überlebenden des Genozids von 1915
CSI im Tages-Anzeiger: „Die Existenz der Christen ist bedroht“
CSI in der Schweiz am Sonntag: Zuerst die Juden, jetzt die Christen
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