
Acht Christen, die wegen Vorwürfen der Bekehrung angeklagt waren, sind nun definitiv auf freiem Fuss. Das zuständige Gericht in Nepal hat die Anschuldigungen gegen sie am 6. Dezember 2016 fallen gelassen.
Es war die erste Anklage, die sich auf den neuen Verfassungsartikel gegen die Bekehrung zu einer anderen Religion abstützen sollte. Am 9. Juni 2016 waren sieben Christen festgenommen worden, weil sie an 840 mehrheitlich christliche Schulkinder das Kinderbuch «A great Story» (Eine grossartige Geschichte) über Jesus verteilt hatten. Damit wollten sie den Kindern helfen, ihre traumatischen Erinnerungen an das Erdbeben von 2015 zu verarbeiten. Shakti Pakhrin, Pastor der «Charikot»-Kirche, war einige Tage später im Juni 2016 verhaftet worden. Die angeklagten Christen wurden gegen Kaution wieder freigelassen, mussten jedoch mit einer mehrjährigen Freiheitsstrafe rechnen.
Doch nun hat das zuständige Gericht sämtliche Vorwürfe gegen sie fallen gelassen. Damit wird keine Anklage gegen sie erhoben. Christliche Leiterpersönlichkeiten in Nepal begrüssen die Freilassung.
Auch Dr. Baburam Bhattarai, Ex-Premierminister von Nepal, dürfte nach dem Entscheid des Gerichts erleichtert sein. Er hatte sich zur Verhaftung im Juni 2016 wie folgt geäussert: «Nepal ist ein säkularer Staat. Alle Religionen haben die gleichen Freiheiten. Es ist nicht die Aufgabe des Staats, eine Mehrheitsreligion (in Nepal den Hinduismus) zu schützen. Er muss alle Religionen schützen.»
Fünf der acht entlasteten Christen sind Mitarbeitende des Hilfswerks «Teach Nepal». Zwei weitere sind Vorsteher einer Schule. Dazu kommt Shakti Pakhrin, Pastor der «Charikot»-Kirche.
Reto Baliarda
Quelle: wwm
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