Auch Frauen und Kinder im Visier von Fulani-Islamisten

Die islamistische Angriffswelle in Zentralnigeria reisst nicht ab. Dabei werden auch Frauen und Kinder nicht verschont. Sowohl der vierjährige Joel als auch die junge Frau Veronica erlitten bei einem Überfall schwere Schussverletzungen. CSI hat einen Teil ihrer ärztlichen Behandlungen finanziell mitgetragen.

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Im zentralen Staat Kaduna haben Fulani-Islamisten im Spätsommer 2020 eine Reihe brutaler Übergriffe auf hauptsächlich christliche Dörfer verübt. Mehrere Christen kamen dabei ums Leben. Zudem wurden hunderte Menschen verletzt und Tausende gewaltsam vertrieben. CSI hat auf den Hilferuf der katholischen Diözese in Kafanchan reagiert. Die Organisation leistete finanzielle Hilfe für die medizinische Versorgung von Schwerverletzten, die Nahrungsmittelverteilung und Unterkünften für Geflohene.

Monate nach den verheerenden Angriffen erzählen Betroffene über die schlimmsten Tage ihres Lebens. Eine von ihnen ist die 20-jährige Schülerin Veronica Yakubu aus Kukum Daji. Ihr Dorf wurde am 19. Juli 2020 während einer Hochzeitsfeier attackiert. «Plötzlich hörten wir Schüsse, in Panik rannten wir alle davon. Doch ich kam keine 50 Meter weit, als mich ein Schuss im Rücken traf.»

Die schwerverletzte Veronica konnte gerade noch rechtzeitig ins Spital nach Kafanchan gebracht werden. Sie ist unendlich dankbar, dass ihr Leben gerettet werden konnte. «Ich danke Gott auch dafür, dass liebe Menschen und vor allem CSI die Spitalkosten von mir und meinem Bruder übernommen haben. Auch er wurde angeschossen.»

Veronicas Familie stehen harte Zeiten bevor. Die Fulani-Islamisten brannten ihr Haus nieder.

Bei ihren Überfällen wollten die Islamisten auch den vierjährigen Joel Cephas aus Zikpak töten. Als das Dorf am 24. Juli um zwei Uhr morgens angegriffen wurde, lag der kleine Junge im Tiefschlaf. Durch die Gewehrschüsse aufgeschreckt, ergriffen Joel und seine Mutter die Flucht. Eine Kugel traf den Vierjäh­rigen am Unterkiefer und an den Lippen, sodass sein Gesicht entstellt war. Zum Glück verlief die Operation im Krankenhaus von Kafanchan erfolgreich. «Ich bin dankbar, dass es Joel viel besser geht und dass CSI einen Teil der Behandlungskosten trägt», so Joels Mutter erleichtert.

Reto Baliarda

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