
Eine neue UNO-Resolution erklärt den 22. August zum «Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer von Gewalthandlungen aufgrund der Religion oder der Weltanschauung». CSI begrüsst die Resolution und ruft zur Fotoaktion auf, um den Tag bekanntzumachen.
CSI begrüsst den neuen UNO-Gedenktag. Möge dieser Tag dazu führen, dass Glaubensverfolgte stärker in das öffentliche Bewusstsein rücken! Wir laden Sie herzlich ein, jetzt gleich einen Beitrag zu leisten. Wir stellen Ihnen unten A4-Plakate mit der Aufschrift «22. August, UNO-Gedenktag, Solidarität mit Opfern religiöser Gewalt» in verschiedenen Sprachen zur Verfügung.
Wenn Sie uns Ihr Foto senden, stimmen Sie zu, dass CSI Ihr Foto auf Facebook, auf der Website und in CSI-Publikationen im Zusammenhang mit dem 22. August verwenden darf. Sie setzen so ein starkes Zeichen der Solidarität. Herzlichen Dank für Ihre Mithilfe!
Plakate «Solidarität mit Opfern religiöser Gewalt»
Im Hinblick auf die steigende Gewalt gegen religiöse Gemeinschaften hat die UNO-Vollversammlung am 28. Mai 2019 den 22. August zum «Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer von Gewalthandlungen aufgrund der Religion oder der Weltanschauung» erklärt. Die UNO-Vollversammlung lädt alle Mitgliedstaaten, Organisationen und Individuen dazu ein, diesen Tag in einer geeigneten Weise zu begehen.
Mit dem neuen Gedenktag am 22. August bekräftigt die UNO ihr Engagement für Religionsfreiheit. Bereits in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen vom 10. Dezember 1948, einem der Gründungsdokumente von CSI, ist in Artikel 18 festgehalten: «Jeder hat das Recht auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit; dieses Recht schliesst die Freiheit ein, seine Religion oder seine Überzeugung zu wechseln sowie die Freiheit, seine Religion oder seine Überzeugung allein oder in Gemeinschaft mit anderen, in der Öffentlichkeit oder privat, durch Lehre, Ausübung, Gottesdienst und Kulthandlungen zu bekennen.»
Die Initiative des Gedenktags stammt aus Polen und wurde von den folgenden acht Staaten unterstützt: Brasilien, Kanada, Ägypten, Irak, Jordanien, Nigeria, Pakistan und USA. Niemand bekämpfte die Resolution, so dass sie im Konsens verabschiedet werden konnte.
Die Resolution wurde am 28. Mai vom polnischen Aussenminister Jacek Czaputowicz vorgestellt. «Gewalt gegen Angehörige religiöser Minderheiten können wir auf keinen Fall akzeptieren», bemerkte Czaputowicz und fügte an, dass mit dem internationalen Gedenktag auch überlebende Opfer geehrt werden sollen, die oft in Vergessenheit geraten. Als jüngste Beispiele religiöser Gewalt nannte er die Anschläge auf eine Moschee in Christchurch (Neuseeland) und gegen drei Kirchen in Sri Lanka am Ostersonntag. «Hass gegenüber religiösen Gemeinschaften kann zur Massentötung von unschuldigen Menschen führen», warnte er. Czaputowicz gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass der Gedenktag dazu beitragen werde, Hassverbrechen und religiös motivierte Gewalt zu bekämpfen. Zudem hoffe er, dass der interreligiöse Dialog gestärkt werde. Vertreter von Syrien, Ägypten, Brasilien, Iran, China und den USA äusserten sich ebenfalls zur Resolution.
Die ursprüngliche Idee eines UNO-Gedenktags für Opfer religiöser Gewalt kommt von der polnischen Anwältin Ewelina U. Ochab, einer international anerkannten Expertin für Religionsfreiheit. Als Initiantin hatte sich Ochab dafür eingesetzt, dass Polen bei der Resolution die Führung übernahm. In einem Artikel des amerikanischen Wirtschaftsmagazins «Forbes» äussert sich Ochab zum Gedenktag und meint, dass dieser selbst nicht das Ziel sei, sondern vielmehr den Anfang einer grossen Kampagne darstelle mit dem Ziel, der religiös bedingten Gewalt ein Ende zu setzen. Als Beispiele roher Gewalt gegen religiöse Minderheiten nennt Ochab den Genozid der Terrormiliz IS in Syrien und im Irak gegen religiöse Minderheiten sowie den Völkermord der burmesischen Regierung gegen die muslimischen Rohingya. Viele weitere Beispiele religiöser Gewalt schafften es nicht in die Schlagzeilen.
CSI-Interview mit Ewelina U.Ochab «Erst der Anfang einer grossen Kampagne»
CSI begrüsst die neue Resolution. Wir hoffen, dass sie dazu beiträgt, das Leid der Opfer religiöser Gewalt stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. Es braucht wirksame Massnahmen zur Bekämpfung religiös motivierter Übergriffe. Dafür setzen wir uns weiterhin ein und sind dankbar für diesen Gedenktag für die Glaubensverfolgten.
Reto Baliarda
Wortprotokoll der Sitzung vom 28. Mai 2019 (ebenfalls in allen UNO-Sprachen verfügbar)
Medienmitteilung der UNO zur Resolution, 28. Mai 2019 (englisch)
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