Ausreise wegen Morddrohungen

Die verzweifelte Christin Gonila flüchtete mit ihrem Sohn nach England – und sehnt sich nach Pakistan. Sie bedankt sich herzlich für Ihre Solidaritätskarten.

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Ende Dezember hatten wir zur Solidaritätskarten-Aktion für das Journalisten-Ehepaar Gonila Hassnain und Hassnain Jamil aufgerufen. Gonila ist Christin, ihr Mann Muslim. Hassnain akzeptierte, dass seine Frau nach der Heirat 2015 Christin blieb. Als 2018 sogar sein Sohn Abraham als Christ registriert wurde, nahmen die Schikanen und Drohungen zu. Es kam soweit, dass beide ihre Arbeit aufgeben mussten.

Ich traf Gonila und Hassnain im Februar 2020 in Pakistan, wo sie mir auch die vielen Karten aus der Schweiz zeigten. «Ich kann meine Gefühle nicht ausdrücken. Nur Gott kann meine Tränen in dieser schwierigen Zeit sehen, und nur Gott kann die Dankbarkeit in meinem Herzen erkennen», sagte Gonila.

Leider hat sich die Situation für die Familie noch zugespitzt. Morddrohungen per Telefon und Brief nahmen zu; sie mussten untertauchen. Die belastende Situation raubte ihnen den Schlaf und den Mut. Gonila und ihr Sohn hätten ein Visum für England – Hassnain müsste jedoch in Pakistan bleiben, sagten sie mir. Zudem stände der Vorwurf im Raum, dass sie die Verfolgung provozierten, um Asyl in England zu bekommen.

Nach meiner Abreise flüchtete Gonila mit ihrem Sohn doch nach England. Der Druck war zu gross. «Es ist schwierig, weit weg von meinem Mann zu leben», berichtet Gonila mir am Telefon. «Doch immerhin ist unser Kind jetzt in Sicherheit.» Gonila hofft, dass sich die Wogen des Hasses bald glätten. «Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als weiterhin als Familie in Pakistan zu leben.»

Pakistan-Projektmanagerin

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