
Armenien ist in Gefahr. Aserbaidschans Armee besetzt Gebiete in Armenien und blockiert die Zufahrtsroute ins armenisch bewohnte Berg-Karabach. Das hat der internationale Gerichtshof in Den Haag verurteilt. Geändert hat sich noch nichts. Am Montag, 27. Februar 2023 findet vor dem UNO-Gebäude in Genf eine Kundgebung statt, um auf die unhaltbaren Verletzungen des Völkerrechts aufmerksam zu machen.
Ein Solidaritätsplakat für Berg-Karabach auf einem Platz in der armenischen Hauptstadt Eriwan. csi
Die aserbaidschanische Armee drang am 13. September 2022 tief in das Territorium des souveränen, demokratischen Staates Armenien ein und besetzte ein Gebiet von 140 km2. Und seit 77 Tagen blockiert Aserbaidschan die Versorgungsroute zum armenisch bevölkerten Berg-Karabach. 120’000 Armenier sind von der Versorgung mit Lebensmitteln, Medikamenten, Gas und Strom abgeschnitten. Das Schweigen über diese unhaltbaren Verletzungen des Völkerrechts muss endlich gebrochen werden. Der Internationale Gerichtshof in Den Haag hat Aserbaidschan am 22. Februar 2023 dazu verpflichtet, den ungehinderten Personen- und Warenverkehr auf dem Latchin-Korridor in beide Richtungen zu gewährleisten. CSI hat international protestiert und sich auch an die Schweizer Regierung gewandt.
Als Mitorganisator lädt CSI am Montag, 27. Februar 2023, von 10 bis 14 Uhr, zu einer Kundgebung auf dem Place des Nations vor dem UNO-Gebäude in Genf ein, wo der UNO-Menschenrechtsrat tagt und eine Delegation aus Aserbaidschan dabei ist. Nationalrätinnen und Nationalräte sowie Genfer Grossrätinnen und Grossräte werden gegen die prekäre Menschenrechtslage in Armenien demonstrieren.
Unter den Rednern in Genf ist auch Dr. Joel Veldkamp, Leiter der internationalen Kommunikation von Christian Solidarity International (CSI). Er ist Historiker und Kenner der Lage im Südkaukasus. Die Wortbeiträge erfolgen zwischen 10.45 und 12.30 Uhr. Joel Veldkamp von CSI: «Derzeit verdüstert sich die Lage für Armenien. Stehen wir auf für die armenischen Christen! Es ist Zeit, uns solidarisch zu zeigen und auf das begangene Unrecht hinzuweisen.»
CSI pflegt enge Kontakte zu Armenien und unterstützt Hilfsprojekte in diesem Land, in dem das Christentum seit dem Jahr 301 Staatsreligion ist.
Rolf Höneisen
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