
Es sind Bilder, die Mut machen. In der vom Krieg gezeichneten syrischen Grossstadt Aleppo konnten Christen endlich wieder einmal ungestört Ostern feiern.
Hunderte Christen zogen an den diesjährigen Ostern durch die Strassen von Aleppo, um an die Kreuzigung Jesu Christi zu gedenken. Die feierliche Prozession, begleitet von Tambouren, Blasmusikern und Fahnenträgern weckte Hoffnung und zeigt, dass das Christentum in Syriens zweitgrösster Stadt weiterhin lebt. Ebenso ist die rege Teilnahme an Karfreitagsgottesdiensten ein grosses Zeichen der Ermutigung für die Christen. Und dies obschon viele von ihnen nach der jahrelangen Belagerung durch islamistische Rebellen gewaltsam vertrieben oder gar getötet wurden.
Das grosse Leid, das die Menschen in Aleppo durch die Gefechte zwischen den Regierungstruppen und den Rebellen durchmachen mussten, ist nicht vergessen. Die Zerstörung ist vielerorts sichtbar. Dennoch hat sich seit dem Rückzug der Islamisten von Ende 2016 die Lage wieder verbessert. Die Menschen fühlen sich sicherer.
Dies gilt insbesondere auch für die Christen, die in Aleppo und Umgebung geblieben sind. Die meisten von ihnen leben im westlichen Teil der Stadt, der vor allem durch die Rebellen im Osten Aleppos bombardiert wurde. Viele Christen konnten nicht aus der Stadt fliehen, weil sie zu arm sind oder die Verwandten, zu denen sie hätten gehen können, Syrien verlassen hatten. Andere wiederum blieben aus Überzeugung in Aleppo.
Reto Baliarda
Wir freuen uns, wenn Sie hierzu eine Rückmeldung oder Ergänzung haben. Themenfremde, beschimpfende oder respektlose Kommentare werden gelöscht.