
Weil sie krank war, konnte die zehnjährige Christin Sania nicht in die Schule gehen. Als sie nach viertägiger Abwesenheit wieder in der Klasse erschien, wurde sie von ihrer muslimischen Lehrerin deshalb so sehr geschlagen, dass Sania einen Finger brach. Nachdem sich ihre Eltern beschwert hatten, wurde Sanias Familie und andere christliche Leute aus der Nachbarschaft von muslimischen Männern attackiert und aufgefordert, ihr Haus zu verlassen. CSI hat Rechtsbeistand und medizinische Hilfe ermöglicht. Dank der Intervention von CSI-Partner Anjum Paul haben die muslimischen Angreifer schliesslich die Opfer um Entschuldigung gebeten.
Sania wohnt mit ihrer Familie in einem kleinen pakistanischen Dorf im Distrikt Faisalabad und besucht die vierte Klasse der staatlichen Grundschule für Mädchen. Sie geht gerne zur Schule. Doch Mitte August 2021 lag Sania krank im Bett und musste daher zuhause bleiben.
Als sie nach vier Tagen erholt wieder in die Schule ging, bat sie ihre muslimische Lehrerin um Entschuldigung für die krankheitsbedingte Absenz. Doch die Lehrerin zeigte kein Verständnis. «Sie schlug mich mit einem Stock so sehr, dass ich mir einen Finger brach», erzählt Sania mit bebender Stimme.
Nachdem das junge Mädchen den Vorfall ihren Eltern mitgeteilt hatte, suchten diese die Lehrerin auf und beanstandeten ihr grobes und illegales Verhalten. Denn schliesslich verstosse die körperliche Züchtigung gegen das Gesetz.
Als sieben muslimische Männer aus der Nachbarschaft, die mit der Lehrerin verwandt sind, von diesem Vorfall Wind bekamen und auch erfuhren, dass die Eltern sich bei der Lehrerin beschwert hatten, fühlten sie sich gekränkt. Sie befahlen Sanias Eltern und ihren christlichen Nachbarn, ihre Häuser zu verlassen. Ansonsten hätten sie mit schlimmen Konsequenzen zu rechnen. Doch die bedrohten christlichen Familien liessen sich nicht einschüchtern.
Am frühen Morgen des 30. August 2021 gingen die sieben einflussreichen Muslime wutentbrannt auf Sanias Familie und die anderen Christen los. Sie beschimpften die Opfer lauthals und verletzten sie mit Waffen. Danach warnten sie die Christen davor, irgendetwas zu unternehmen und eine Anzeige gegen sie zu erstatten. Dennoch meldeten die attackierten Christen den Vorfall bei der Polizei, da die christlichen Opfer weiterhin von der muslimischen Dorfgemeinschaft bedroht wurden. Sie wurden an einen sicheren Ort gebracht. Dank der Unterstützung von CSI erhielten Sanias Familie und die anderen Vertriebenen finanzielle Hilfe und rechtlichen Beistand. Zudem wurden sie medizinisch versorgt
Einige Tage später gelang es CSI-Partner Anjum Paul, via Medienberichterstattung auf den ganzen Fall aufmerksam zu machen. Sogar die Kurznachrichten im Fernsehen berichteten darüber, was grosse Bestürzung auslöste. Nachdem noch ein Anwalt hinzugezogen wurde, fühlten sich die Muslime zunehmend unter Druck. Schlussendlich willigten sie ein, mit den Christen zusammenzusitzen und eine friedliche Lösung zu suchen. Die muslimischen Angreifer entschuldigten sich mit Daumendruck auf einem schriftlichen Dokument für ihr Verhalten.
Anjum Paul und die christlichen Opfer der Übergriffe sind dankbar, dass der Fall auf kommunaler Ebene und im Gespräch geklärt werden konnte. Die Angreifer mussten einsehen, dass die bedrohten Christen eine grosse externe Unterstützung erhielten.
Es kam sogar so weit, dass die muslimische Gemeinschaft Anjum Paul um Hilfe bat, um die Lehrerin, die Sania heftig geschlagen hatte und deshalb einen Tag lang inhaftiert war, frei zu kriegen. Der CSI-Partner konnte dieses Anliegen in die Tat umsetzen. Zugleich nutzte er die Gelegenheit, mit der Lehrerin ein ernstes Wort zu sprechen. So schnell wird sie wohl die christlichen Schülerinnen und Schüler nicht wieder diskriminieren und schlagen. Ausserdem konnten die angegriffenen Christen wieder in ihr Wohnquartiert zurückkehren.
Reto Baliarda
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