Corona-Pandemie – «Die Menschen sterben auf der Strasse und vor den Krankenhäusern»

Das Corona-Virus breitet sich nach einem islamischen Opferfest schier ungebremst aus. Täglich kommen über 10‘000 Neuinfektionen hinzu. CSI-Partner William Samadder und sein Team setzen sich mit aller Kraft gegen die verheerenden Folgen der Pandemie ein. Besonders am Herzen liegen ihnen die hungernden Strassenkinder in der Hauptstadt Dhaka.

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In den ersten Monaten dieses Jahres schien es, als ob die Corona-Pandemie in Bangladesch einigermassen unter Kontrolle wäre. Doch mittlerweile hat die als besonders gefährlich geltende Delta-Variante Fuss gefasst und lässt die Infektionszahlen in die Höhe schnellen.

Auch junge Menschen sterben

Allein am 29. Juli 2021 wurden rund 16’000 Neuinfektionen gemeldet. Es herrschen alarmierende Zustände, warnt William Samadder : «Wir stehen vor gewaltigen Herausforderungen. Die Menschen sterben auf der Strasse und vor den Krankenhäusern. Auch viele junge Menschen fallen der Delta-Variante des tödlichen Virus zum Opfer. Zudem breitet sich die Pandemie in ländlichen Gebieten aus.» Handkehrum droht vielen der Hungertod, weil der Preis von einem Kilogramm Reis für Millionen von Menschen unerschwinglich geworden ist.

Mitverantwortlich für den sprunghaften Anstieg von Corona-Infektionen dürfte auch das islamische Opfer-Fest «Eid al-Adha» sein, das landesweit vom 20. bis 23. Juli begangen wurde. Für dieses Fest wurde der Lockdown extra gelockert. Tausende von Einheimischen fuhren in vollgestopften Bussen, Zügen und Fähren zu ihren Familien.

Kommt dazu, dass von den 160 Millionen Einwohnern in Bangladesch nur knapp drei Prozent gegen das Coronavirus geimpft sind.

Unter den Folgen der Pandemie leiden vor allem auch die Kinder. Die meisten von ihnen können seit eineinhalb Jahren nicht mehr zur Schule. Und den für ein Online Homeschooling notwendigen Internetzugang können sich nur die Wenigsten leisten. Das Fernbleiben vom Schulunterricht begünstigt die Kinderehe und treibt tausende von Minderjährigen in die Kinderarbeit.

Mahlzeiten für gefährdete Strassenkinder

Seit Beginn der Corona-Pandemie im Sommer 2020 engagieren sich CSI-Partner William Samadder und sein Team ununterbrochen für die Menschen, die wegen der strikten Lockdowns ihre Arbeit verloren haben und mit nichts dastehen. Zusammen haben sie hunderte von Lebensmittelpaketen, aber auch unzählige Masken, Seifen und Desinfektionsmittel an notleidende und gefährdete Menschen in Dhaka und Umgebung verteilt.

Auch jetzt kämpft das Team mit allen Mitteln gegen die erdrückende Not. Wie schon im Oktober und November 2020 verteilt es gegenwärtig Mahlzeiten an Strassenkinder in Dhaka. Etwa 100 Kinder stehen regelmässig bei der Strassenküche an, um wenigstens eine Mahlzeit pro Tag zu erhalten. Dies verleiht den Kindern ein Gefühl von Sicherheit und Schutz.

«Wenn er wüsste!»

Rund um die Verteilung von Mahlzeiten kommt es auch zu eigenartigen Begegnungen. Ein Strassenjunge fragte William während der Essenausgabe, was es bedeutet, «zu Hause zu bleiben?» Ein Polizist hätte ihn auf der Strasse aufgehalten und ihm gesagt, er solle zu Hause bleiben. «Wenn dieser Polizist wüsste, dass ich gar kein Zuhause habe».

Reto Baliarda

 

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