
Weil sich die Eltern der misshandelten Christin Sania (11) für ihre Tochter eingesetzt hatten, gingen muslimische Nachbarn auf die Christen los. Nach dem Eingreifen der CSI-Partner baten die Täter um Entschuldigung. Unsere Projektleiterin hat auf ihrer Pakistanreise im Januar 2022 die mutige Sania besucht.
Eine riesige Kinderschar empfängt die CSI-Projektleiterin bei ihrem Besuch Anfang Januar 2022 in einer Lehmgasse vor einem kleinen Dorf nahe der Stadt Samundri. Die Freude über den Besuch steht auch der christlichen Gemeinschaft, die im Innenhof wartet, ins Gesicht geschrieben. Man umarmt sich und hängt sich Girlanden um.
Ein Übergriff mit Folgen
Etwa zehn christliche Familien leben in diesem Dorf. Sie bilden zusammen eine katholische Hauskirche. Gross und klein drängen sich in das kleine Zimmer, in welches die Gäste gebeten werden, um zuzuhören und zu erzählen. Die Protagonistinnen sind die mutige elfjährige Sania und ihre Mutter, die kein Blatt vor den Mund nimmt und sich tatkräftig für ihre Tochter einsetzt. Der ganze Vorfall ereignete sich Mitte August 2021.
Weil sie krank war, konnte die damals zehnjährige Christin Sania nicht in die Schule gehen. Als sie nach viertägiger Abwesenheit wieder in der Klasse erschien und um Entschuldigung bat, wurde sie von ihrer muslimischen Lehrerin so sehr geschlagen, dass sie Sania einen Finger brach.
Schon vor diesem Ereignis wurden die christlichen Kinder in der Schule regelmässig diskriminiert. So erzählt uns Sania: «Wir durften zum Beispiel die Toiletten in der Schule nicht benutzen. Die Lehrerin beschimpfte uns, dass wir diese beschmutzen würden.» Dem Frieden zuliebe nahmen die christlichen SchülerInnen und deren Eltern solch ungerechte Ausgrenzungen hin. Doch die schwere Misshandlung von Sania wollten auch sie sich nicht mehr gefallen lassen.
Nachdem sich ihre Eltern bei der Lehrerin beschwert hatten, wurden Sanias Familie und andere christliche Leute aus der Nachbarschaft von muslimischen Männern attackiert und aufgefordert, ihr Haus zu verlassen. CSI ermöglichte Rechtsbeistand und medizinische Hilfe. Dank der Intervention von CSI-Partner Anjum Paul baten die Angreifer schliesslich die Opfer um Entschuldigung.
Trotz Ausgrenzungen ermutigt
Die Familien sind dankbar für die Unterstützung von CSI. Zwar ist die Situation geklärt und die Spannung in der Nachbarschaft weniger spürbar. Dennoch berichtet Sania traurig: «Wir christlichen Kinder werden nach wie vor von unseren Klassenkameraden ausgelacht und beschimpft.» Zu wissen, dass sie nicht allein sind, stärkt und ermutigt sie.
Projektleiterin Pakistan
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