27. Dezember 2019

«Danke, diese Karten ermutigen uns sehr!»

Wir konnten unserer langjährigen CSI-Projektpartnerin Pascale Warda Mitte November 555 Solidaritätskarten überreichen. Herzlichen Dank! Pascale Warda äusserte sich auch zur aktuellen Lage im Irak.

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Voller Freude nahm unsere irakische Projektpartnerin Pascale Warda die 555 Solidaritätskarten entgegen, die ich ihr überreichen durfte. Herzlichen Dank allen Leserinnen und Lesern, die uns eine Karte geschickt haben! Pascale Warda strahlte, als sie die Vorderseite der Karte sah, wo im aramäischen Dialekt Suret, ihrer Muttersprache, «Wir beten für Sie» geschrieben war. «Danke! Ich werde die Karten an die anderen Mitglieder von Hammurabi verteilen, sobald ich zurück in Bagdad bin. Sie werden ebenfalls sehr ermutigt sein!»

Irak vor der UNO

Die irakische Hammurabi-Menschenrechtsorganisation ist unsere Projektpartnerin im Irak. Pascale Warda, eine ehemalige Ministerin, präsidiert die Organisation. Im November 2019 weilte sie in Genf, um als eine von mehreren Stimmen aus der Zivilgesellschaft vor dem UNO-Menschenrechtsrat über den Irak zu informieren. Dies im Rahmen der Allgemeinen regelmässigen Überprüfung (Universal Periodic Review, UPR).

Im Vergleich zu anderen Ländern in der Region habe der Irak zwar Fortschritte gemacht. Doch die Reaktion der Regierung auf die meist friedlichen Demonstrationen in mehreren irakischen Städten zeige, dass noch viel zu tun sei. Seit Beginn der Proteste Anfang Oktober 2019 kamen mehr als 300 Personen ums Leben, mehrere tausend wurden verletzt.

Trotz allem gibt es Hoffnung

Natürlich gibt es viele Gründe, daran zu zweifeln, ob Demonstrationen im Nahen Osten Erfolg haben können. Dennoch sieht Pascale Warda die Proteste positiv: «Diese Jugendlichen erinnern uns daran, dass es trotz allem etwas Hoffnung gibt, einen Grund, vorwärtszugehen.»

Diese Hoffnung ist nicht selbstverständlich. Pascale Warda kämpft seit Jahrzehnten für Menschenrechte – oft auch auf verlorenem Posten. Sie musste miterleben, wie die irakischen Christen ihrer Heimat zu Hunderttausenden den Rücken kehrten. «Wir tendieren oft dazu, die Situation im Irak als bitter und hoffnungslos einzustufen. Alles scheint uns schwarz.»

Umso ermutigender sind für sie die Solidaritätskarten aus der Schweiz. Sie ist weiterhin dankbar für unsere Gebete – für sich, Hammurabi, die Christen im Irak und überhaupt alle Irakerinnen und Iraker.

Hélène Rey

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