19. Juni 2018

«Das Christentum im Sudan» – Beitrag von John Eibner in «Edinburgh Companions to Global Christianity»

Die Christen im Sudan sind heute «verletzlicher denn je». Das schreibt John Eibner in «Christianity in North Africa and West Asia» (Das Christentum in Nordafrika und Westasien), dem zweiten Band der renommierten «Edinburgh Companions to Global Christianity» (Edinburgh Handbücher zur Christenheit weltweit). Der neue Band wird heute am Heythrop-College an der Universität London vorgestellt.

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Zürich, 18. Juni 2018 – Das Kapitel von Dr. John Eibner (Christian Solidarity International) konzentriert sich auf die christlichen Gemeinschaften der Republik Sudan. Seit der Unabhängigkeit des Sudans 1956 sind die Christen im Sudan mit den Bestrebungen der herrschenden Eliten konfrontiert, «nach einem halben Jahrhundert britischer Herrschaft die Wiederherstellung der muslimischen und arabischen Vorherrschaft» zu erlangen. «Von den Christen wurde erwartet, dass sie die politischen und sozialen Benachteiligungen als Dhimmis hinnehmen, wie es dem Geist, wenn nicht sogar dem Buchstaben der Scharia entspricht.»

Sowohl Islamisierung als auch Arabisierung scheiterten im Südsudan zum Preis von zwei Bürgerkriegen, in denen Millionen Menschen umkamen. Im Nordsudan dagegen verstärkten sich nach der Abspaltung des Südens 2011 die Islamisierungs- und Arabisierungsbestrebungen.

Die religiös gemischten Gebiete Nuba-Berge und Südlicher Blauer Nil sind seit langem Schauplatz von Revolten gegen die Zentralregierung in Khartum. Christliche Gemeinden gehören zu den Zielscheiben des sudanesischen Militärs. In der Hauptstadt Khartum und anderen Städten werden Kirchenführer immer wieder verhaftet und Kirchen geschlossen. Protestantische Kirchen und Kirchen mit Mitgliedern aus den Nuba-Bergen und dem Südlichen Blauen Nil leiden am stärksten unter der Verfolgung.

In der Republik Sudan, so Eibners Schlussfolgerung, ist das «Christentum verletzlicher denn je». Die Gründe sind sowohl der verstärkte Druck von staatlicher Seite als auch das abnehmende Interesse westlicher Partner. Trotz der ernsthaften Prüfungen und Schwierigkeiten glauben jedoch nur wenige sudanesische Christen, dass das Christentum aus dem Sudan verschwinden wird.

Die Herausgeber des Handbuchs «Christianity in North Africa and West Asia» sind Kenneth Ross (University of Edinburgh), Mariz Tadros (University of Sussex) und Todd Johnson (Gordon-Conwell Theological Seminary). Das Buch umfasst Beiträge von 38 Autoren und ist so ein umfassendes Nachschlagewerk zur Christenheit in den Ländern von Nordafrika und Westasien.

Das Buch wird heute am Heythrop-College der Universität London vorgestellt. John Eibner wird als Autor an der Podiumsdiskussion teilnehmen zusammen mit Kenneth Ross, Mariz Tadros, Hratch Chilingirian und Anthony O’Mahony. Die Buchpräsentation findet im Rahmen einer Konferenz zum Thema «Die Tradition des östlichen Christentums in der heutigen Welt» statt.

 

Zum Band «Christianity in North Africa and West Asia»

Zur Programm der Konferenz «Die Tradition des östlichen Christentums in der heutigen Welt»

 

Kontakt: Adrian Hartmann, adrian.hartmann@csi-schweiz.ch

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