26. Dezember 2018

Ehemalige Boko-Haram-Sexsklavin führt heute erfolgreich einen Kiosk

Rebecca Bitrus wurde einst von der Terrormiliz Boko Haram gekidnappt und vergewaltigt. Nach ihrer Befreiung heiratete sie ihren Ehemann erneut und wurde im Februar 2018 von Papst Franziskus nach Rom eingeladen. Dank CSI ist sie heute stolze Ladenbesitzerin.

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Im August 2014 überfiel Boko Haram Rebeccas Heimatdorf Pulka im Nordosten Nigerias. Auf der Flucht mit ihren Söhnen wurde die junge Christin von den Terroristen eingeholt und gefangen genommen. Ihr Mann war auf ihre eindringliche Bitte alleine davongerannt, da er bei einer Gefangennahme getötet worden wäre.

Die Boko-Haram-Dschihadisten wollten Rebecca zum Islam zwingen. Da sie sich weigerte, entrissen sie ihr ihren älteren Sohn Jonathan und ertränkten ihn im Fluss, vor den Augen der fassungslosen Mutter. Im Gefangenenlager wurde Rebecca gezwungen, einen Boko-Haram-Kämpfer zu heiraten, der sie vergewaltigte. Sie wurde schwanger.

Flucht durch Armee ermöglicht

Nach zwei Jahren Gefangenschaft gelang Rebecca Bitrus die Flucht, als die Armee das Lager von Boko Haram angriff. Ihr sechs Monate junges Baby wollte sie zuerst zurücklassen, da es sie immer wieder an die schlimme Zeit unter Boko Haram erinnern würde. Doch auf Wunsch ihres älteren Kindes nahm sie es mit.

Nach vierwöchiger Flucht erreichte sie das Dorf Nchard. Dort wurde sie vom Militär aufgegriffen. Die Armee brachte sie in die nordnigerianische Großstadt Maiduguri, wo sie ihren Mann wiederfand. Zusammen wurde die junge Familie im Flüchtlingslager der katholischen Kirche aufgenommen.

Ein erfolgreicher Neuanfang

Bischof Oliver Dashe Doeme konnte Rebeccas Mann überzeugen, sie wieder als seine Frau anzunehmen, was ihm nicht zuletzt angesichts des Kindes, das Rebecca als Boko-Haram-Gefangene zur Welt gebracht hatte, zunächst alles andere als leicht fiel. Das wiedervereinte Paar beschloss, symbolisch nochmals zu heiraten.

Im August 2017 traf CSI-Projektmanager Franco Majok Rebecca und ihre Familie im Flüchtlingslager in Maiduguri. Nachdem sie ihm ihre schrecklichen Erlebnisse mit Boko Haram offenbart hatte, ermöglichte ihr CSI die Eröffnung eines Ladens. «Rebecca ist heute eine erfolgreiche Geschäftsfrau, die sehr gute Umsätze erzielt. Die Hilfe von CSI hat sich gelohnt», freut sich Franco Majok. Rebecca selbst ist überaus dankbar: «Mein Leben hat eine so glückliche Wende genommen. CSI hat viel dazu beigetragen.»

Im Februar 2018 wurde Rebecca Bitrus von Papst Franziskus nach Rom eingeladen. Er rühmte sie als mutige Christin, die ihrem Glauben trotz massiver Verfolgung und Unterdrückung treu geblieben ist.

Reto Baliarda

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