Die indischen Christen erlebten in den letzten zwei Jahren so viel Verfolgung wie noch nie. Einer davon ist Pastor Sunay aus Tamil Nadu: Wegen schwerer, religiös motivierter Übergriffe wechselte er mehrmals den Wohnort. Doch sein Glaube ist unerschütterlich.
Pastor Sunay: Angespuckt, verprügelt, vertrieben und dennoch voller Glaubensmut. csi
In Indien leben über 1,4 Milliarden Menschen. In diesem riesigen Land sind Christen eine kleine Minderheit. Es gibt Regionen, in denen ihnen öffentlich gesagt wird, dass sie nicht willkommen sind. Dort platzieren Hindus an den Dorfeingängen grosse Plakate mit der Aufschrift: «Hier leben nur Hindus!»
Pondicherry liegt im südlichen Bundesstaat Tamil Nadu. Hier trafen CSI-Mitarbeiter den Pastor Sunay (Name geändert). Er stammt aus einer Hindu-Familie, fand aber aufgrund eines besonderen Erlebnisses zum christlichen Glauben. Seine Frau litt an einem äusserst schmerzhaften Magentumor. Ihm bekannte Christen und auch Sunay selbst baten Gott um sein heilendes Eingreifen. Die Frau wurde gesund und Sunay verspricht Gott: «Aus Dank will ich dir dienen. Ich werde Pastor.»
Er zieht von der Grossstadt Chennai aufs Land. Hier stösst er auf enormen Gegenwind. Seine Versuche, mit Menschen über das Evangelium zu sprechen, werden mit verbalen und tätlichen Angriffen unterbunden. Pastor Sunay wird bedroht, verprügelt, auf die Strasse gestossen und mit Steinen beworfen. Die Attacken werden so gefährlich, dass er innerhalb weniger Jahre sieben Mal den Wohnort wechselt.
Einmal wird seine Kirche während des Gottesdienstes von einem Mob angegriffen. Steine fliegen gegen das Gebäude. Die Gläubigen haben Angst. Sie fangen an zu beten, wie sie es noch nie getan haben. Nach einiger Zeit hören die Angreifer auf und ziehen ab. Es ist niemandem etwas passiert. Die Gebete der Angst gehen über in Lobpreis.
Auf die Frage, was diese ständigen Attacken mit ihm machen und ob er nie an Gottes Hilfe zweifle, antwortete Pastor Sunay: «Angegriffen, angespuckt und geschlagen zu werden, ist äusserst unangenehm und schmerzhaft. Doch ich weiss, dass Gott bei mir ist. Inmitten der Not habe ich schon so viele Wunder erlebt! Ich habe meinen Glauben nicht nur bewahrt – mein Glaube wird durch die Verfolgung stärker.»
Rolf Höneisen
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