Seine Hand ist gebrochen. Doch noch mehr schmerzt ihn die Feindseligkeit der Angreifer gegenüber Christen. Pastor William wurde während eines Gottesdienstes von Hindu-Extremisten so heftig zusammengeschlagen, dass er hospitalisiert werden musste.
Seit 22 Jahren leitet der 53-jährige Pastor William eine freie evangelische Kirchgemeinde im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu. Zwar beobachtet auch er mit Sorgen, wie sich hinduistische Gruppen in seiner Wohngegend zunehmend radikalisieren.
Dennoch hatte er nicht mit einem derart schrecklichen Ereignis gerechnet, das sich am 2. Juli 2022 zutrug. An diesem Tag hielt er im Distrikt Dharmapuri einen Gottesdienst ab, als plötzlich Hindu-Fanatiker in den Gebetssaal stürmten und ihn mit Knüppeln und Messern attackierten. Sie brachen Pastor William die Hand und fügten ihm mittelschwere Kopfverletzungen zu. Auch ein Auge ist davon betroffen.
Mitglieder der Kirchgemeinde, die beim Übergriff unverletzt blieben, brachten den verwundeten Pastor ins nächstgelegene Spital. Ein lokales Pastorennetzwerk informierte die CSI-Partner über den Vorfall. «Wir haben versucht, bei der zuständigen Polizeiwache eine Klage einzureichen. Doch die Beamten weigerten sich, darauf einzugehen. Die örtliche Polizei steht leider häufig auf der Seite der hinduistischen Angreifer», erklärt CSI-Partnerin Parul Singh (Name geändert). Nun überlegt sie sich, bei der nächsthöheren Polizeidienststelle Anzeige zu erstatten.
Der Gesundheitszustand von Pastor William bessert sich allmählich. Doch der fürchterliche Angriff setzt ihm psychisch schwer zu: «Während über 20 Jahren haben wir uns gegenseitig respektiert. Warum werden wir nun plötzlich angegriffen?»
Reto Baliarda
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