Befreit nach monatelangem Missbrauch als Sexsklavin

Unter falschen Versprechungen wurden die beiden Teenagermädchen Resham und Laxmi in die Sexsklaverei gezwungen. Auch nach ihrer Rettung durch einen CSI-Partner fühlen sie sich zuhause alleingelassen und sind voller Angst. Durch eine praktische Ausbildung soll ihr Selbstvertrauen gestärkt werden.

Resham (18) und Laxmi (19) stammen aus einfachen und benachteiligten Familien im zentralindischen Bundesstaat Jharkhand. Ein fremder Mann versprach ihnen im März 2022 eine Ausbildung und bessere Lebensbedingungen in der Hauptstadt Delhi. Auch die Familien von Resham und Laxmi waren bei diesem Gespräch anwesend. Sie willigten ein.

In Delhi angekommen, wurden sie aufgefordert, ihre Mobiltelefone für ein Interview abzugeben. Jetzt kam die Wahrheit unverblümt ans Licht: Sexsklaverei. Resham und Laxmi wurden bedroht, misshandelt und als rechtlose Hausangestellte in Delhi verkauft. Der Hausbesitzer behandelte die Mädchen von Anfang an schlecht und missbrauchte sie sexuell.

Die Teenager waren ihm hilflos ausgeliefert. Laxmi erzählt: «Wir hatten schreckliche Angst. In unseren Herzen schrien wir um Hilfe. Wir dachten, wir würden sterben.»

Der rettende Anruf

Im Dezember 2022 gelang es einem der beiden, ein Handy zu ergattern und die Eltern zu alarmieren. Diese wandten sich an den Dorfvorsteher, der das Team des CSI-Partners zur Bekämpfung des Menschenhandels kannte. Das Team konnte mit Hilfe der Polizei die Mädchen ausfindig machen.

Nach einer Razzia beim Hausbesitzer wurden die Mädchen Anfang Januar 2023 gerettet und nach Hause gebracht. Sie wurden dem staatlichen «Child Welfare Committee» übergeben, der für den Schutz von bedürftigen Kindern zuständig ist.

Resham und Laxmi sind dankbar. Gleichwohl gesteht Resham, dass die Rettungsaktion zunächst verwirrend gewesen sei: «Wir meinten, die Menschenhändler würden uns an einen anderen Ort bringen. Es dauerte eine Weile, bis wir begriffen hatten, dass wir tatsächlich befreit wurden.» Laxmi fügt hinzu: «Nach dem körperlichen Missbrauch wissen wir nun, wie wichtig Freiheit und Sicherheit sind. Wir hatten uns bereits damit abgefunden, dass die Gefangenschaft das Schicksal für den Rest unseres Lebens sein würde.»

Der Menschenhändler, der Resham und Laxmi in die Falle gelockt hatte, floh bei der Razzia. Das Rettungsteam versuchte, die Eltern der Mädchen von einer Anzeige bei der Polizei zu überzeugen. «Doch sie hätten die damit verbundene Familienschande nicht ertragen .»

Angst und Scham

Derzeit werden Resham und Laxmi vom CSI-Partner beraten. Sie haben Angst, ihr Zuhause zu verlassen, weil Menschenhändler sie erneut entführen könnten. Zudem werden sie von der Dorfgemeinschaft für das Geschehene beschuldigt. Die überforderten Eltern spielen mit dem Gedanken, die beiden zu verheiraten.

Doch die lokalen CSI-Partner setzen alles daran, dass Resham und Laxmi ihr Selbstvertrauen zurückgewinnen: «Sobald sie sich von ihren traumatischen Erlebnissen erholt haben, vermitteln wir ihnen Näh-, Strick- und Steppfähigkeiten. So werden sie finanziell unabhängig.»

Anugrah Kumar (Name geändert), Projektmanager Indien

Ihr Kommentar zum Artikel

Wir freuen uns, wenn Sie hierzu eine Rückmeldung oder Ergänzung haben. Themenfremde, beschimpfende oder respektlose Kommentare werden gelöscht.

Kommentar erfolgreich abgesendet.

Der Kommentar wurde erfolgreich abgesendet, sobald er von einem Administrator verifiziert wurde, wird er hier angezeigt.