Iran: Fariba Dalir ist frei!

Nachdem am 17. Oktober der christliche Konvertit Naser Navard Goltapeh begnadigt und freigelassen worden ist, konnte einen Tag darauf auch Fariba Dalir das Gefängnis verlassen. CSI hatte sich auf politischer Ebene für sie eingesetzt.

Überraschend: Fariba Dalir ist wieder frei. mec

Wegen Verstosses gegen die nationale Sicherheit musste Fariba Dalir ins Gefängnis. Jetzt ist sie vorzeitig entlassen worden. Foto: mec

Im Juli 2021 hatten Beamte der iranischen Revolutionsgarden Fariba Dalir (51) in Teheran verhaftet und zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Man warf ihr vor, sie habe gegen die nationale Sicherheit verstossen, «indem sie eine christliche Kirche gegründet und geleitet hat». Am 16. April trat Fariba die Haftstrafe an.

Einsatz auf politischer Ebene

CSI hatte die zuständigen Behörden und die iranische Regierung aufgefordert, die Religions- und Gewissensfreiheit zu respektieren und Fariba Dalir, bei der sich eine Handvoll Christen zum Hauskreis getroffen hatten, freizulassen. Gleichzeitig hatte CSI das Uno-Hochkommissariat für Menschenrechte gebeten, sich für die Gefangene einzusetzen. Die iranische Regierung habe schliesslich nie begründet, weshalb und wie die Gründung einer christlichen Kirche die nationale Sicherheit beeinträchtigen soll.

Ein weiterer Christ wurde begnadigt

Einen Tag bevor Fariba Dalir freikam, ist nach fast fünf Jahren im Teheraner Evin-Gefängnis auch der Christ Naser Navard Goltapeh freigelassen worden. Der 60-jährige christliche Konvertit war verhaftet worden, weil er durch die Gründung von Hauskirchen gegen die nationale Sicherheit verstossen haben soll. Dafür wurde Goltapeh zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt. Nun wurde Naser nach der Hälfte der Haftstrafe überraschend freigelassen. Am 17. Oktober 2022 erhielt er die Nachricht, er sei begnadigt worden. Noch am selben Tag konnte er das Gefängnis verlassen. Naser Goltapehs und auch Fariba Dalirs Freilassung erfolgte nur zwei Tage nach einem Brand im Gefängnis, bei dem mindestens vier Häftlinge ums Leben gekommen waren.

Iranische Christen bitten um Gebete

Die Dankbarkeit über die Freilassung dieser beiden Christen ist gross. Christen im Iran bitten um Gebet für viele weitere wegen ihres Glaubens Inhaftierte und dafür, dass die Religionsfreiheit im Iran eines Tages respektiert wird. CSI ruft auf seiner Internetseite regelmässig zum Gebet für inhaftierte Christinnen und Christen auf. Informieren Sie sich und bestellen Sie den Gebetsmailer.

Rolf Höneisen

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