12. Juli 2022

Kardinal Koch: «Das Blut der Märtyrer eint uns!»

Die Lage der bedrängten und verfolgten Christen führt die Weltchristenheit zusammen. Diese Beobachtung teilte Kardinal Kurt Koch in einem Gespräch mit Vertretern von CSI in Rom.

Kardinal Kurt Koch, Angélique Gourlay, Dr. John Eibner

Welche Bedeutung hat die Christenverfolgung für die Ökumene? Kardinal Kurt Koch, Angélique Gourlay von CSI-France, CSI-Präsident Dr. John Eibner. Photo: csi/gg

 

Kardinal Kurt Koch ist der Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen. Beim Besuch von Dr. John Eibner, Präsident von Christian Solidarity International, am 21. Juni in Rom wurde über die Zusammenarbeit der verschiedenen christlichen Denominationen und Konfessionen gesprochen. Schon 2015 hatte Kardinal Koch in einem viel beachteten Vortrag mit dem Titel „Christenverfolgung und Ökumene der Märtyrer“ gesagt, dass 80 Prozent aller Menschen, die heute wegen ihres Glaubens verfolgt werden und unter Diskriminierungen, schwerwiegenden Benachteiligungen und zum Teil heftigen Anfeindungen leiden, Christen und Christinnen sind. Dabei geht es nicht um eine bestimmte Tradition oder Kirche. Alle Konfessionen und Denominationen sind betroffen.

„Das Blut der Märtyrer eint uns“

Vor diesem Hintergrund sagte Kardinal Kurt Koch im Gespräch mit CSI-Präsident Eibner: «Christen verschiedener Traditionen werden heute verfolgt, einfach weil sie Christen sind, nicht weil sie katholisch, orthodox oder protestantisch sind. Das Blut der Märtyrer eint uns alle.» Die erschütternde Bilanz der Christenverfolgung in der heutigen Welt fordere uns heraus, Solidarität mit denen zu üben, die für ihren Glauben leiden, sagte Koch weiter. Und: «Wir können die leidenden Teile des Leibes Christi nicht ignorieren.»

Solidarität innerhalb des Leibes Christi

John Eibner sagte nach seinem Besuch bei Kardinal Koch: «Ungeachtet von unserer kirchlichen Tradition gilt es, sich gemeinsam in Wort und Tat mit den Verfolgten zu solidarisieren.» In diesem Zusammenhang verweist Eibner auf die Bibel. Im 1. Korintherbrief 12,26, schreibt der Apostel Paulus: «Wenn ein Glied leidet, leiden alle Glieder mit.“ (1. Kor. 12,26) Dieser Hinweis gehört zu den Grundwerten von CSI. Die Frage ist, ob diese von der Bibel formulierte Solidarität unter Christen genügend gesehen und gelebt wird.

Rolf Höneisen

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