Myanmar: In der Not schicken Eltern ihre Kinder fort ins Ausland

Auf der Flucht vor Bombardierungen und Unterdrückung durch die Militärjunta in Myanmar gehen verfolgte Familien grosse Risiken ein, indem sie ihre Kinder ins benachbarte Thailand schicken. Für die Kinder und Jugendlichen ist das Leben als nicht-registrierte Asylsuchende aber gefährlich. CSI-Partner bieten ihnen Schutz und Hilfe.

Menschen auf der Flucht. csi

Viele Angehörige des Karen-Volks sind auf der Flucht und verstecken sich in abgelegenen Wäldern. csi

 

Sie fliehen vor Angriffen und verstecken sich im Wald. Die von der Militärjunta in Myanmar verfolgten Familien religiöser Minderheiten wie der Karen leben in ständiger Angst. Aus Not schicken viele ihre Kinder ins benachbarte Thailand. Doch für die Kinder und Jugendlichen ist das Leben dort als nicht-registrierter Asylsuchender, fernab der Eltern und ohne Bewegungsfreiheit, problematisch. Die CSI-Partnerin hilft deshalb 40 geflüchteten Kindern und Jugendlichen in Thailand. Sie sollen einen Schulabschluss und eine Ausbildung machen können, dank welcher sie die thailändische Staatsbürgerschaft erhalten dürfen. Nur so haben sie die Chance, ihre Träume zu verwirklichen. Die meisten Mädchen wollen Krankenschwester werden, um Gewaltopfern oder anderen Asylbewerbern zu helfen. Die Jungen wollen Auto- und Motorradmechaniker werden, in der Hoffnung, genug Geld zu verdienen, um sich, ihre Familien und andere Flüchtlinge zu unterstützen.

CSI-Partnerin ist für die Kinder wie eine Mutter

Für diese Kinder – sie sind alle Christen – ist CSI-Partnerin Kakreh Moo wie eine Mutter. Sie kümmert sich um ihre Bedürfnisse und sorgt dafür, dass sie richtig ernährt und gekleidet werden. Ihr Ehemann Garry fährt die Kinder bei Bedarf in die Stadt und kümmert sich um die nötigen amtlichen Papiere. Die Kinder besuchen drei verschiedene Schulen in der Umgebung von Chiang Mai. Im Jahr 2022 erkrankten viele von ihnen an COVID-19 und sie hatten ein mysteriöses Fieber. Die CSI-Partner waren darum besorgt, dass die Kranken medizinisch betreut wurden; alle haben sich vollständig erholt. Mehr als krank zu werden, fürchten sie allerdings die Angriffe der Armee, vor der sie geflohen sind.

Hilfe unter Lebensgefahr 

Der Konflikt in Myanmar zwischen dem Militär und den Milizen der ethnischen Minderheiten ist seit dem Militärputsch im Februar 2021 eskaliert. Seitdem hat die Junta hat mehr als 3’000 Zivilisten getötet und fast 20’000 verhaftet. Hunderte von Familien sind auf der Flucht. Kakreh Moo leistete Soforthilfe für Binnenvertriebene und riskierte dabei ihr Leben. Sie brachte sackweise Reis, Trockenfrüchte und Medikamente in ein Flüchtlingslager. Dies erforderte eine dreistündige Bootsfahrt auf dem Salween-Fluss, der Grenze zwischen Thailand und Myanmar. Myanmars Militär überwacht jede Bewegung entlang des Flusses und beschiesst alle Boote. Trotz der grossen Gefahr sorgte die C SI-Partnerin auch für den Transport von schwer kranken Flüchtlingen, die in ein städtisches Krankenhaus gebracht werden mussten. Ohne diese Hilfe wären sie gestorben.

CSI hilft seit 2020: „Gottes Vorsehung“

Die Konflikte zwischen ethnischen Milizen und der Militärjunta dauern schon seit Jahrzehnten an. Hunderttausende von Angehörigen der Minderheitenvölker, darunter sich auch viele Christen, wurden in den letzten Jahrzehnten vertrieben, verwundet, gefoltert oder sogar getötet. Die Zusammenstösse zwischen Militär und Rebellen haben gemäss der UNHCR 1,2 Millionen Menschen aus ihren Häusern vertrieben. CSI startete sein Hilfsprojekt im Jahr 2020. Damals wusste niemand, dass die Pandemie und der Staatsstreich dieses Hilfsangebot zu einem Rettungsanker für viele machen würden. Rückblickend spricht CSI-Partnerin Kakreh Moo deshalb von «Gottes Vorsehung».

Anugrah Kumar

Ihr Kommentar zum Artikel

Wir freuen uns, wenn Sie hierzu eine Rückmeldung oder Ergänzung haben. Themenfremde, beschimpfende oder respektlose Kommentare werden gelöscht.


The reCAPTCHA verification period has expired. Please reload the page.

Kommentar erfolgreich abgesendet.

Der Kommentar wurde erfolgreich abgesendet, sobald er von einem Administrator verifiziert wurde, wird er hier angezeigt.

Weitere News – Myanmar