
Luka Binniyat ist frei. Der christliche Journalist und Menschenrechtler aus Zentralnigeria wurde am 3. Februar 2022 gegen Kaution aus der Haft entlassen. CSI fordert, dass Binniyat in sämtlichen Anklagepunkten freigesprochen wird.
Am 3. Februar 2022 wurde Luka Binniyat endlich aus der Haftanstalt in der zentralnigerianischen Stadt Kaduna entlassen. Die Anklage gegen den mutigen Journalisten wurde jedoch nicht fallen gelassen.
Eine Woche zuvor hatte das Bundesgericht Binniyats Freilassung gegen Kaution beschlossen. Doch die Kautionsbedingungen, die vom Gericht auferlegt wurden, erwiesen sich als streng und schwer umsetzbar: Damit Binniyat freigelassen werden könne, müssten zwei verschiedene Personen für seine Kaution bürgen. Beide Gewährspersonen müssten mindestens eine Million Naira (etwa CHF 2200) auf einem Bankkonto haben. Zudem müssten sich beide als Landbesitzer im Bundesstaat Kaduna ausweisen können.
Glücklicherweise konnten zwei Bürgen gefunden werden, welche diese Bedingungen erfüllten.
Luka Binniyat war am 4. November 2021 in Kaduna verhaftet worden. Grund dafür war ein Bericht des christlichen Journalisten, den die internationale Zeitung «The Epoch Times» am 29. Oktober 2021 veröffentlicht hatte. In diesem Artikel hatte Binniyat unter anderem die Ermordung von vier Christen im Bundesstaat Kaduna durch militante Fulani-Muslime am 26. Oktober 2021 geschildert.
Laut dem Artikel hatte der muslimische Gouverneur von Kaduna, Nasir El-Rufai, die Angriffe als «Zusammenstoss zwischen Einheimischen und einigen Hirten» abgetan. El-Rufai weigerte sich zudem, die Täter vor Gericht zu stellen.
Durch diesen Medienbericht habe Luka Binniyat gegen das Gesetz zur Verhinderung und zum Verbot von Cyberkriminalität verstossen, weshalb er angeklagt wurde. CSI hatte Binniyats sofortige Freilassung gefordert.
Alle Anklagen fallen lassen
Wir sind erleichtert und dankbar, dass Luka Binniyat frei ist und nun wieder bei seiner Familie sein kann. Doch CSI verlangt, dass alle noch ausstehenden Anklagen gegen ihn fallen gelassen werden, die im Zusammenhang mit seiner journalistischen Tätigkeit stehen und offensichtlich durch den Wunsch motiviert sind, die Berichterstattung über die Krise im Süden des Bundesstaats Kaduna zu unterdrücken.
Franklyne Ogbunwezeh, Reto Baliarda
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