Nach schmerzlichem Verlust Neuanfang fernab der Heimat

Sie hat überlebt und einen wahren Alptraum durchgemacht. Nnaji Patience verlor zuerst ihren Ehemann. Dann wurden zwei ihrer vier Kinder bei einem Überfall von Boko Haram im Nordosten getötet. Sie selbst konnte mit den beiden anderen Kindern gerade noch entkommen. Nnaji lebt heute im Süden Nigerias und kann mit der Hilfe von CSI ein neues Leben beginnen.

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Nnaji Patience hat unglaublich schwere Schicksalsschläge erlitten. csi

Die heute 45-jährige Nnaji Patience führte mit ihrer Familie ein friedliches Leben in der nordöstlichen Grossstadt Maiduguri. Sie war stolz auf die beiden Verkaufsläden, die sie zusammen mit ihrem Ehemann betrieb. «Während ich den Kunden Yamswurzeln, Bohnen, Reis und Pfeffer zum Kauf anbot, verkaufte mein Mann Fleisch», erinnert sie sich.

Folgenschwerer Überfall

Doch das Leben sollte sich zu ihren Ungunsten wenden. Zuerst starb Nnajis Mann an den Folgen einer Erkrankung. Und dann kam der Tag des Schreckens,  als die islamistische Terrormiliz Boko Haram Nnajis Wohnviertel in Maiduguri überfiel. «Die Terroristen schossen auf alles, was sich bewegte. Sie haben zwei meiner geliebten Kinder auf dem Gewissen. Dann setzten sie unsere Läden in Brand», klagt sie. Doch an jenem verhängnisvollen Tag hatte Nnaji keine Zeit, um zu trauern. Sie musste sich selbst und die beiden anderen Kinder in Sicherheit bringen. «Wir rannten zusammen ins nahe gelegene Gebüsch, wo wir uns versteckten.»

Nach einigen bangen Stunden die Rettung: Ein Lastwagenchauffeur lud sie auf und fuhr mit ihnen über 1100 Kilometer weit in den Süden, bis sie die Stadt Enugu erreichten. Dort liess sich Nnaji mit den beiden überlebenden Kindern nieder.

Vermieter drohte mit dem Rauswurf

In Enugu fühlt sich die 45-jährige Christin sicher. Auch ist sie dankbar, dass ihre Kinder zur Schule gehen können. Doch sie hat kaum Geld, um genügend Nahrungsmittel zu besorgen, geschweige denn die Mietkosten für ihre kleine Einzimmerwohnung zu decken. Der Vermieter hat ihr auch schon gedroht, sie mitsamt den Kindern aus der Wohnung zu werfen.

Nnajis Freude und Erleichterung war gross, als sie von der Hilfe durch CSI erfuhr. Nebst den Nahrungsmitteln erhielt sie auch die nötige finanzielle Unterstützung, um einen kleinen Laden zu eröffnen, wodurch sie hoffentlich ihre Sorgen um die Mietkosten loswerden kann. Doch sie ist zuversichtlich: «Ihre Hilfe bedeutet mir unendlich viel. Haben Sie vielen Dank.»

Reto Baliarda

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