Der neue Präsident soll das Töten in Nigeria stoppen

Eine christliche Jugendorganisation hat den neuen nigerianischen Präsidenten sowie den Gouverneur des Bundesstaates Plateau aufgefordert, die Gewalt gegen Christen in Zentralnigeria zu stoppen. Der Aufruf erfolgte, nachdem militante Fulani am 11. Juni vier Dörfer angegriffen hatten.

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Der Polizeipräsident des nigerianischen Bundesstaates Plateau beim Augenschein nach den Anschlägen in Jol. Bild: ECCVN

 

Etwa 20 Menschen wurden getötet und viele weitere verletzt, als militante Fulani am 11. Juni 2023 in vier Dörfer in den Bezirken Riyom und Barkin Ladi eindrangen. „Sie hatten vorgegeben, ihr Vieh weiden zu wollen“, teilt die Berom Youth-Moulders Association (BYM) in einer Videobotschaft mit. Der Präsident der BYM, Solomon Dalyop Mwantiri, richtete den Aufruf an den neuen nigerianischen Präsidenten Bola Tinubu sowie den Gouverneur des Bundesstaates Plateau, Caleb Mutfwam. Mwantiri sprach von einem „anhaltenden Völkermord“ in Teilen dieses Staates.

19 Tote, 12.000 Vertriebene

Solomon Dalyop Mwantiri ist auch Partner von CSI in dieser Region. Er sagte, dass die Dörfer Rim, Jol, Kwi und Gana-Ropp von Militanten überrannt worden seien. Sie seien auf Motorrädern und Kleinbussen herangebraust, kurz nachdem die Gläubigen aus ihren Gottesdiensten kamen. „Im Moment zählen wir 19 Tote, viele Verletzte und mehr als 12.000 Vertriebene“, so Mwantiri. Nach nigerianischen Berichten ist unter den Toten auch ein Pastor der Kirche «Christi der Nationen», Pfarrer Nichodemus Kim.  „Unsere Herzen sind zutiefst betrübt über die Gewalt, die Fulani-Milizen und andere terroristische Elemente in diesem Bundesstaat an unschuldigen Bürgern verüben“, sagte Mwantiri und ergänzte, dass die Fulani-Angreifer mindestens 102 Dörfer im Bundesstaat besetzt halten.

«Terrorismus im grossen Stil»

„Wir müssen Ihnen mitteilen, dass es sich nicht um einen Konflikt zwischen Bauern und Hirten handelt, sondern um Banditentum und Terrorismus im grossen Stil, gesteuert von Fulani-Milizen“, sagte Mwantiri an die Adresse des Präsidenten und des Gouverneurs. Der Bundesstaat Plateau im sogenannten Middle Belt (Mittlerer Gürtel) ist seit den Präsidentschaftswahlen vom 25. Februar, die der Kandidat der Regierungspartei APC, Bola Tinubu, ein Muslim, gewonnen hat, ein Brennpunkt der Gewalt.

Die Zahl der Toten ist erschreckend

In der zweiten Aprilhälfte starben mehr als 30 Menschen bei Angriffen auf christliche Dörfer in den lokalen Regierungsbezirken Mangu, Bokkos, Barkin Ladi, Riyom, Jos South und Bassa. Bei vier aufeinanderfolgenden Angriffen in Mangu ab dem 16. Mai starben über 120 Dorfbewohner.

Morven McLean

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