
Trotz seiner einfachen Herkunft konnte Dalyop Solomon Mwantiri Rechtswissenschaften studieren. Der Mutter verdankt er seinen christlichen Glauben, der trotz mehrfacher Drohung von Islamisten nicht ins Wanken gerät. Der Kontakt zu CSI kam nach einem verheerenden Massaker zustande.
Dalyop Solomon Mwantiri setzt sich furchtlos für seine unterdrückten Glaubensgeschwister in Nigeria ein. zvg
Im Dorf Jol wuchs ich zusammen mit neun Geschwistern auf. Jol liegt im zentralnigerianischen Bundesstaat Plateau im Distrikt Riyom. Innerhalb von Nigeria gehört Riyom heute zu den am stärksten von Überfällen durch Fulani-Islamisten betroffenen Gebieten.
Meine Mutter ist die erste von zwei Ehefrauen meines Vaters. Als gläubige Christin hat sie meinen Glauben und meine Persönlichkeit stark geprägt. Ich verdanke ihr die Werte der christlichen Liebe, des Mitgefühls, der Wahrheit und der Fairness.
Mein Leben war typisch für viele Nigerianer auf dem Lande. Wir lebten als Selbstversorger von der Landwirtschaft und kämpften täglich um genügend Nahrung, Wasser und unsere Gesundheit.
Es ist Gottes Gnade, dass ich heute als Anwalt arbeiten darf. Ich bin zudem Geschäftsführer des CSI-Partners «Emancipation Centre for Crisis Victims in Nigeria (ECCVN)» und setze mich für die Opfer von Verfolgung, Hass und Gewalt gegen die Kirche ein.
Während acht Jahren habe ich in der Kirche als Jugendleiter gedient und auch Musik gemacht. Derzeit bin ich Mitglied im Ressort für Evangelisation. Mir ist die Liebe zu den Menschen und die Gerechtigkeit für die Unterdrückten ein grosses Anliegen, weshalb ich den Opfern von Gewalt und Verfolgung beistehe. Das führte dazu, dass ich schon mehrfach von Dschihadisten und Sicherheitsbeamten bedroht wurde. Aber ich will mich nicht daran hindern lassen, mich weiterhin konzentriert, integer und gottesfürchtig für mehr Gerechtigkeit einzusetzen.
Im Juni 2018 verübten Fulani-Dschihadisten in den Distrikten Barkin Ladi und Riyom ein fürchterliches Massaker an Christen mit über 200 Todesopfern (CSI berichtete darüber). Ich war nach den Übergriffen als Fürsprecher für die Opfer vor Ort und kam mit Franco Majok von CSI in Kontakt. Wir stellten fest, dass unsere Visionen sehr ähnlich sind. So entstand die Zusammenarbeit zwischen CSI und meiner Organisation ECCVN, um Binnenvertriebenen zu helfen.
CSI hat mehrere unserer Projekte in den kritischsten Regionen Nigerias unterstützt. Dafür bin ich äusserst dankbar.
Dalyop Solomon Mwantiri, CSI-Partner aus Jos, Zentralnigeria
Am 23. Mai 2023 erreichte uns die traurige Nachricht, dass Dalyop Solomons Bruder Elisha in Jos bei einem Angriff von Fulani-Milizen getötet wurde. Elisha war 33 Jahre alt, Lehrer, Vater von zwei Töchtern, seine Frau ist mit dem dritten Kind schwanger. Der Kirche hatte er als Leadsänger und Chorleiter gedient und er kämpfte vehement gegen die Verfolgung von Christen in seiner Region. Elisha Dalyop starb beim Angriff auf mehrere christliche Dörfer durch 700 bewaffnete Fulani-Milizen. Bitte stehen Sie im Gebet für die Familie des Hinterbliebenen ein.
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