Grosse Not nach «Monstermonsun» – Flutopfer in Pakistan brauchen Hilfe!

Sie haben alles verloren, ausser ihrem Leben: Eine Familie kauert unter eine Plastikfolie. csi

Aufgrund der grossen Trockenheit war der Monsun sehnsüchtig erwartet worden. Doch in Pakistan brachte er in diesem Jahr Tod und Zerstörung. In einigen Regionen hörte der ungewöhnlich heftige Regen nicht mehr auf. Gefährliche Sturzfluten rissen alles mit, was im Weg stand. Riesige Gebiete vor allem im Süden des Landes liegen unter Wasser. Ende August schickte Pakistans Premierminister Shehbaz Sharif einen Tweet an die Welt: «Das Ausmass der Katastrophe ist grösser als angenommen … 33 Millionen Menschen sind von der Flut betroffen.» In Pakistan ist der Notstand ausgerufen worden. Das Militär versorgt mit Helikoptern die Menschen in abgeschnittenen Dörfern.

Bilanz des Schreckens

Das Ausmass der Flutkatastrophe ist dramatisch. Menschen versuchen sich auf behelfsmässigen Flössen zu retten, sie waten und schwimmen durch die Wassermassen. Weit über eintausend Personen, darunter viele Kinder, sind ertrunken. Diese Zahl dürfte noch massiv steigen. Hunderttausenden hat die Flut alles genommen. Eine Million Häuser wurden weggeschwemmt, Vieh und Vorräte gingen verloren, Getreide und Mais verfaulen auf den Feldern, Strassen und Brücken wurden in grosser Zahl zerstört. Es ist eine Bilanz des Schreckens. Die Menschen in Pakistan brauchen dringend Hilfe und das noch lange.

Faqeera Masih betet verzweifelt

Der Christ Faqeera Masih ist von Beruf Maurer und war auf Jobsuche in der Stadt Ahmed Pur als ihn die Nachricht erreichte, die Flut habe sein Dorf platt gewalzt. Sofort machte er sich auf dem Weg nach Hause. Wie geht es seiner Frau und den drei Kindern? Was sonst einige Stunden dauert, wird zu einer Odyssee. Zerstörte Strassen, eingestürzte Brücken, gefährliche Sturzfluten verhindern das Vorwärtskommen. Als Faqeera endlich zu Hause ankommt, der Schock: Seine Frau kauert mit den Kindern unter einer Plastikdecke in den Trümmern ihres weggespülten Hauses. Sie haben nichts mehr. Kein Essen, kein Trinkwasser, kein Bett, kein Dach über dem Kopf. Die Flut hat alles zerstört. Faqeeras Gebet wird zu einem verzweifelten Schrei. Er hat keine Arbeit und das Wenige, das sie besassen, ist jetzt auch noch verloren.

CSI richtet Erste-Hilfecamps ein und verteilt Lebensmittel

Die Flutkatastrophe trifft die Ärmsten am schlimmsten. Die Bilder aus Pakistan gehen ans Herz. Väter, Mütter, Kinder kauern im Schlamm, zugedeckt mit einer Plastikfolie. Sie haben die Flut überlebt. Wie es weitergehen soll, wissen sie nicht. Die CSI-Projektpartner vor Ort handelten rasch. In zwei Provinzen errichteten sie medizinische Notfallstationen, wo Freiwillige fast rund um die Uhr Erste Hilfe leisten und Medikamente als Erstversorgung abgeben. Unter schwierigen Bedingungen verteilen mehrere Teams Trinkwasser, Lebensmittel und Moskitonetze. Die Zeit drängt. In ihrer Not beginnen die Menschen das schmutzige Wasser zu trinken. Die Seuchengefahr steigt.

Jetzt ist die Zeit, um zu helfen

Faqeera Masihs leerer Blick verrät seine Ohnmacht. Wie sollen sie die nächsten Tage überstehen? Wo finden sie ein Dach über dem Kopf? Woher kommt Hilfe? So wie Faqeera und seiner Familie geht es in Pakistan zehntausenden Männern, Frauen und Kindern. Ihre Verzweiflung und Not sind sehr gross. Jetzt ist die Zeit, ihnen zu helfen.

Rolf Höneisen