Wegen Blasphemie-Vorwürfen inhaftiert: Wird Sunny Waqas bald freigelassen?

Die beiden Cousins Sunny Waqas (24) und Noman Masih (22) sind seit fast vier Jahren wegen angeblicher Gotteslästerung in Haft. CSI unterstützt sie und besuchte vor kurzem ihre Familien. Nun wurde für Sunny eine Kaution auf Freilassung bezahlt.

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Sunnys Eltern und Geschwister hoffen auf eine rasche Freilassung ihres geliebten Sohnes und Bruders. csi

 

Es ist Anfang Februar 2023, als zwei Mitarbeitende von CSI Richtung Bahawalpur fahren. In dieser Stadt im Osten Pakistans wollen sie die Familien der Cousins Sunny Waqas und Noman Masih treffen. Begleitet werden sie von CSI-Projektpartner Anjum Paul. Er unterstützt mit seinem Netzwerk viele Opfer von Blasphemie-Klagen.

An einem sicheren Ort in Bawahalpur treffen die Besucher auf die beiden Familien, deren Söhne wegen Blasphemie-Klagen seit Frühling 2019 hinter Gitter sitzen. Sunny wird vorgeworfen, Karikaturen des Propheten Mohammed fotokopiert zu haben. Diese seien ihm von Noman per WhatsApp zugeschickt worden (CSI-Magazin September 2022). In beiden Fällen ist nichts bewiesen.

Die Nachricht über Sunnys Verhaftung wegen Gotteslästerung hatte sich schnell in der Nachbarschaft herumgesprochen. Muslime drohten der Familie, sie anzugreifen und ihr Haus niederzubrennen. Die Familie verliess in der Nacht Hals über Kopf das Haus und versteckte sich.

Heute lebt die Familie von Sunny in einer anderen Gegend. CSI unterstützt sie nicht nur juristisch, sondern ermöglichte ihnen mit einer Startfinanzierung eine neue Tätigkeit. Gleichwohl sind sie gezeichnet von der langen Ungewissheit und von Leid.

Drei Mal die Bibel gelesen

Im Gespräch erzählen die beiden Familien, dass ihre Söhne sehr stark im Glauben an Jesus seien. «Sunny hat schon dreimal die Bibel durchgelesen. Dass er hinter Gittern so standhaft im Glauben ist, gibt uns die Kraft, selbst standhaft in unserem Glauben zu sein», berichten Sunnys Eltern.

Sowohl Sunny als auch Noman wurde die Freilassung angeboten, wenn sie zum Islam konvertieren. Beide lehnten ab.

Die CSI-Mitarbeitenden zeigen den Familien Magazin-Artikel über Noman und Sunny und versichern ihnen, dass viele Menschen in der Schweiz für ihre Söhne beten. Ein Lächeln huscht über die Gesichter der Familienmitglieder. Es ist eine Ermutigung zum richtigen Zeitpunkt. Vor der Verabschiedung beten die CSI-Besucher für beide Familien, ihre Söhne und ihre baldige Freilassung.

Rund zwei Wochen nach dem Besuch bei den Familien in Pakistan erfährt die CSI-Delegation, dass Sunny auf Kaution freigelassen werden soll. Doch es ist noch unklar, wann er die Haftanstalt verlassen kann.

CSI setzt sich weiterhin für die Freiheit von Noman, Sunny und vielen anderen Blasphemie-Opfern ein.

David Dätwyler

Sunnys Vater ist emotional hin- und hergerissen. csi
Sunnys Vater ist emotional hin- und hergerissen. csi
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