
Mit dem Jahresbericht 2022 vermittelt die Stiftung CSI-Schweiz einen Überblick über ihre Menschenrechts- und Hilfsarbeit in 14 Ländern. CSI beobachtet, wie in immer mehr Ländern Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte unter Druck geraten. Die Verteidigung der Religionsfreiheit wird wichtiger.
Der Jahresbericht 2022 gibt Einblick in die Menschenrechts- und Projektarbeit der Stiftung CSI-Schweiz. csi
Die 2022 war ein Jahr der weltweiten Verunsicherung. Konflikte und Kriege sorgen für geopolitische Spannungen. Die Instabilität wirkt sich auf die Weltwirtschaft aus. Die Preise steigen. «Am meisten betroffen sind die Menschen in den armen Ländern, also dort, wo CSI im Einsatz für die Religionsfreiheit steht», das schreiben Stiftungsratspräsident Pfr. Peter Märki und Geschäftsführer Simon Brechbühl im gemeinsam verfassten Editorial des Jahresberichts 2022 von CSI. Problematische Entwicklungen gebe es insbesondere in Indien, Pakistan und Nigeria. Hass und Gewalt gegen Christen, Blasphemie- und Anti-Konversionsgesetze geben zu schaffen.
Wie dem Jahresbericht zu entnehmen ist, gelang es CSI-Partnern in Indien im vergangenen Jahr 323 Christen aus dem Gefängnis zu befreien. Dazu arbeiteten sie mit mutigen Rechtsanwälten zusammen. In Pakistan konnten mehrere christliche Frauen befreit werden, die entführt und zwangsverheiratet worden waren und zum Islam konvertieren mussten. In Nigeria wiederum werden ganze christliche Dörfer überfallen. Die Überlebenden suchen Schutz in riesigen Flüchtlingslagern oder in ruhigeren Landesgegenden. Oft sind es mittellose Witwen mit Kindern, denen CSI beisteht, während auf der politischen Ebene die herrschende Ungerechtigkeit, der Missbrauch von Gesetzen und das Nichteingreifen der Behörden anprangert wird.
Wie ist die aktuelle Situation der Christenverfolgung in der Welt? Zu dieser Frage nimmt Joel Veldkamp, Leiter der internationalen Kommunikation von CSI in einem Interview im Jahresbericht Stellung. Veldkamp bezeichnet die derzeitige Lage als «sehr ernst»: «In Syrien und Armenien/Berg-Karabach sind einige der ältesten christlichen Gemeinschaften der Welt vom Aussterben bedroht. In Afrika sind dschihadistische Gruppen auf dem Vormarsch und greifen Christen an. In Südasien schränken die Regierungen die Religionsfreiheit ein, und die Christen sind vermehrter Gewalt ausgesetzt.» Zudem beobachte CSI das Aufkommen «nationalistischer Strömungen mit religiöser Identität», die zu Diskriminierung und Gewalt gegen Christen und andere Minderheiten führten. Joel Veldkamp ruft zu vermehrter Solidarität auf: «Wir haben die geistliche Verpflichtung, mit anderen Teilen des Leibes Christi solidarisch zu sein.»
Rolf Höneisen
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