CSI an die Migros: «Werteorientiert handeln und Geschäfte mit SOCAR stoppen!»

Aufgrund der Entwicklung im Kaukasus fordert Christian Solidarity International (CSI) von der Migros das Ende der Zusammenarbeit mit dem Energiekonzern SOCAR. «Es geht um Menschenleben!», mahnt CSI. Die Geschäftsverbindung mit Aserbaidschans staatlicher Erdölgesellschaft sieht CSI als unauflösbaren Widerspruch zu Strategie, Verhaltenskodex und Leitbild der Migros.

Tankstelle Socar

CSI kritisiert: Die enge Kooperation zwischen Migrolino und dem aserbaidschanischen Energiekonzern SOCAR widersprecht den Migros-Werten. csi 

 

«Wir sind entsetzt, dass die Migros über ihre Tochtergesellschaft Migrolino von einer Geschäftspartnerschaft mit einem Ölkonzern profitiert, dessen unethisches Verhalten schockierend ist.» In einem Brief, den Christian Solidarity International (CSI) am 8. Dezember an die Migros-Verwaltungsratspräsidentin Ursula Nold geschickt hat, geht es um die staatliche aserbaidschanische Erdölgesellschaft SOCAR (State Oil Company of Azerbaijan Republic). Mit SOCAR pflegt Migrolino seit 2013 eine enge Kooperation. Aufgrund der prekären Lage im Kaukasus fordert CSI die Migros nun auf, das Masterfranchise-Agreement mit SOCAR zu beenden. Hintergrund ist der Krieg, den Aserbaidschan gegen Armenien führt. Denn der Staatskonzern SOCAR finanziert die aggressive Politik der Regierung mit.

Angriffskrieg gegen Armenien

Im September 2020 griff Aserbaidschans Armee die christlichen Armenier in Berg- Karabach an und im September 2022 drang sie tief in armenisches Staatsgebiet ein. In diesen Kriegen wurden Tausende Menschen getötet und Zehntausende Armenier aus ihren Häusern vertrieben. CSI unterstützt kriegsversehrte Armenier in einer Rehaklinik in Berg-Karabach und hilft Vertriebenen beim Neustart.

«Ethnisch-religiöse Säuberung auf der Agenda»

Die Kooperation mit SOCAR sieht CSI als Widerspruch zu Strategie, Verhaltenskodex und Leitbild der Migros. CSI fragt die Migros-Chefin: «Ist Ihnen bewusst, dass die Migros über SOCAR einen Staat begünstigt und finanziert, der die ethnisch-religiöse Säuberung der armenischen Christen auf der Agenda hat?» Mord, Verstümmelungen, Folter, Bombardierungen aus der Luft und die Entweihung von Kirchen gehören zu den Mitteln, die Aserbaidschan bei seinen Angriffen gegen die Armenier einsetzt. CSI schreibt weiter: «Aliyev verfolgt die Idee eines ‚Gross-Aserbaidschan‘, einschliesslich der armenischen Hauptstadt Eriwan.» Die Erreichung dieses Ziel hätte die Zerstörung einer 1600 Jahre alten christlichen Tradition zur Folge, möglicherweise verbunden mit Massakern an der armenischen Bevölkerung.

Migros soll den ethischen Kompass nicht aufgeben

SOCAR ist eine der wichtigsten Einnahmequellen des autokratischen Regimes von Präsident Ilham Aliyev. «Wie stellt die Migros sicher, dass mit den Einnahmen in den Migrolino-Shops keine Kriegshandlungen oder Menschenrechtsverletzungen finanziert werden?», fragt CSI und ruft die Migros-Verwaltungsratspräsidentin Ursula Nold mit Nachdruck auf, Schritte zur Auflösung der Partnerschaft mit SOCAR einzuleiten. Die Migros solle die christlich inspirierten Werte ihres Gründers Gottlieb Duttweiler nicht preisgeben, sondern sich in allen Geschäften von diesem ethischen Kompass leiten lassen.

Unterschriftensammlung läuft

Derzeit sammelt eine wachsende Koalition von Organisationen und Parteien Unterschriften. Gemeinsam fordern sie die Migros auf, sich zu ihren Werten zu bekennen und die Zusammenarbeit mit SOCAR zu beenden.

Kontakt:
Rolf Höneisen, Medienverantwortlicher, 044 982 33 77, rolf.hoeneisen@csi-schweiz.ch

Brief an Ursula Nold/Migros

Link zur Petition

Link zu den CSI-Hilfsprojekten in Armenien/Berg-Karabach

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Jürg Baumann
03. October 2023
Ich glaube , das Stichwort PETITION ist falsch verlinkt. Wo soll man denn hier unterzeichnen können und wieso in Englisch? LG
CSI
04. October 2023
Guten Tag Herr Baumann. Danke für den Hinweis. Ich habe den Link überprüft und festgestellt, dass die Petition beendet wurde und der Link deshalb nicht mehr funktioniert. Vielen Dank für Ihr Interesse an diesem Thema. Beste Grüsse, Morven McLean (International Communications)