
Die Luzerner Nationalrätin Yvette Estermann unterstreicht in einem Bericht, wie wichtig der Einsatz von CSI für die leidenden Christen in Berg-Karabach sei. Sie bedauert, dass der Bundesrat die Karabach-Krise im UNO-Sicherheitsrat nicht thematisiert hat. Estermanns Artikel wurde in der SVP-Zeitung des Kantons Zürich publiziert.
Dass Christen in vielen Ländern wegen ihres Glaubens verfolgt werden, beschäftigt auch Yvette Estermann. Die Lage der 120‘000 Armenier in Berg-Karabach, die seit Monaten wegen der aserbaidschanischen Blockade von der Aussenwelt abgeschnitten sind, bereitet ihr Sorgen. «Als Christin und als SVP-Nationalrätin unterstütze ich die Bestrebungen der Menschenrechtsorganisation Christian Solidarity International (CSI). Diese hat nämlich auf die untragbare Situation der Armenier in Berg-Karabach mittels eines Briefs an Bundesrat Ignazio Cassis aufmerksam gemacht», schreibt Estermann in der neusten Ausgabe der kantonalen SVP-Zeitung «Der Zürcher Bote».
Die langjährige Nationalrätin findet es stossend, dass der Bundesrat wegen des Ukraine-Kriegs die Sanktionen gegen Russland mittrage, während der Konflikt um Berg-Karabach ihn «scheinbar kalt» lasse.
Estermann weist diesbezüglich auf das Bedauern von CSI hin, dass Bundesrat Ignazio Cassis weder in seiner Antrittsrede als Präsident des UNO-Sicherheitsrates am 3. Mai noch in seiner Ansprache am 4. Mai anlässlich des Briefings des amtierenden OSZE-Vorsitzenden im Sicherheitsrat die akute Krise in Berg-Karabach ansprach. «Diese Unterlassung ist nicht vereinbar mit der Zusage des Bundesrates, seine Position im UNO-Sicherheitsrat zum Schutz der gefährdeten zivilen Bevölkerung zu nutzen», bemerkt sie. Schliesslich gehe es darum, einen Völkermord zu verhindern, verweist die Bundesparlamentarierin auf die Warnung von CSI.
Das Schweigen des Bundesrats sei ein Indiz dafür, dass der «politische Einfluss des ölreichen Alijew-Regimes in Bern» zunehme. Aserbaidschans staatliche Ölgesellschaft SOCAR betreibe in der Schweiz Dutzende Tankstellen und habe hier kürzlich die erste Wasserstofftankstelle eröffnet. Dazu Estermann: «Dies steht im Widerspruch zur Haltung weiter Teile der Schweizer Bevölkerung, die bestürzt ist über die Aggression gegen die Armenier in Berg-Karabach.»
Am Schluss ihres Berichts ruft die Luzerner Nationalrätin die Menschen in der Schweiz dazu auf, sich für dieselbe Freiheit andernorts auf der Welt einzusetzen, die ihnen hierzulande garantiert wird.
Reto Baliarda
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