Sri Lanka im freien Fall – Christen helfen und bitten um Gebet

Im Schatten des Ukrainekrieges erleben Menschen in anderen Weltregionen zum Teil dramatische Krisen. Ein schwer gebeuteltes Land ist Sri Lanka. Immer mehr Menschen können sich ihr Essen nicht mehr leisten. CSI-Partner helfen den Schwächsten mit Lebensmittelpaketen. Gleichzeitig rufen sie auf, für das Land zu beten.

Die Wirtschaftskrise in Sri Lanka wird zu einer humanitären Krise. Photo: Pexels/Gihan Bandara

In Sri Lanka geht bald gar nichts mehr. Der stark von Importen abhängige Staat ist bankrott. Nun droht gar eine Hungerkatastrophe. CSI-Partner vor Ort helfen den Ärmsten. Photo: Pexels/Gihan Bandara

 

Sri Lanka erlebt die grösste Wirtschaftskrise seit seiner Gründung im Jahr 1948. Die Staatsreserven sind aufgebraucht mit katastrophalen Folgen für das von Importen abhängige Land. Benzin, Gas, Medikamente und Lebensmittel werden immer knapper. Lebenswichtige Güter wie etwa Milch sind auf der Insel fast nicht mehr erhältlich. Für Gas stehen die Menschen zehn Stunden und mehr Schlange, während sich in den Häfen volle Containerschiffe stauen. Sie werden nicht entladen, weil kein Geld vorhanden ist, um die Ware zu bezahlen.

Die Waren werden unerschwinglich

Gleichzeitig dreht sich die Preisspirale weiter. Der Verband der Bäcker hat angekündigt, die Bäckereien könnten wegen der hohen Transportkosten schon bald ihre Arbeit einstellen. Eine weitere Preiserhöhung beim Brot sei nicht möglich. Für viele Menschen sei das Brot schon jetzt zu teuer. Die aktuelle Inflationsrate liegt bei 54,6 Prozent. Die Wirtschaftskrise wird immer mehr zu einer humanitären Krise. Wie verzweifelt die Lage auf der tränenförmigen Insel ist, zeigen auch die Massnahmen der Regierung. Seit Juni gilt für Arbeiter im öffentlichen Sektor die Viertage-Woche. Der zusätzliche Tag soll dazu genutzt werden, Nahrungsmittel anzupflanzen, um sich selbst zu versorgen. Schulen sind geschlossen, da die Schulbusse nicht mehr fahren können.

Der Präsident hat das Land verlassen

Inzwischen wurde der Druck durch die Massenproteste zu gross. Der Präsident Sri Lankas, Gotabaya Rajapaksa (73), ist am 13. Juli aus dem Land geflohen und mit einem Militärflugzeug auf den Malediven gelandet. Zurück bleibt ein Land ohne Regierung in desolatem Zustand.

Dankbare Studentin: «Möge Gott euch segnen!»

Die CSI-Partner helfen, so viel sie können. Sie verteilen Lebensmittel und Medikamente an Familien, Witwen und Waisen. Hilfe erhalten haben beispielsweise die 15-jährige Schülerin Selvathi aus Ingiriya und ihre alleinerziehende Mutter. Sie sind in eine Notlage geraten. «Wegen der Wirtschaftskrise reicht der tiefe Lohn meiner Mutter nicht einmal mehr aus, um uns zu ernähren. Ich studiere in der Hoffnung, dass ich für mich und meine Mutter eine bessere Zukunft aufbauen kann.» Selvathi dankt Gott für die wertvolle Hilfe der CSI-Partner: «Die Lebensmittel werden uns für die nächsten Wochen ernähren. Ihre Unterstützung für mein Studium hilft mir ausserdem, weiterhin an eine bessere Zukunft zu glauben. Ich bete, dass Gott alle segnen möge, die in dieser leidvollen Zeit an uns gedacht haben.» Die Mitarbeitenden der CSI-Partnerorganisation hat so schon mehreren hundert Familien geholfen.

Dank für Spenden, Bitte um Gebet

Viele Menschen in Sri Lanka haben jegliche Hoffnung verloren. 2009 endete ein jahrelanger blutiger Bürgerkrieg. Die Zustände von damals sind noch in Erinnerung. Die Sorge, dass es erneut zu gewaltsamen Auseinandersetzungen kommt, wächst. Neben dem Dank für die Spenden, mit denen die CSI-Partner die wichtige Lebensmittelhilfe organisieren, bitten sie um Gebet:

– für Hilfe in der Krise: Gott möge der Korruption der Führer Einhalt gebieten und den Regierenden Weisheit schenken

– für neue Initiativen in Sri Lanka: Gott möge lokale Ressourcen zeigen, die genutzt und verkauft werden können, um Devisen einzubringen

– für die Mitarbeiter des Ministeriums, für Menschen mit geringem Einkommen und anderen, die in finanziellen Nöten stecken. Gott möge sie versorgen

– für Menschen, die ohne Medikamente und ohne Nahrung dem Tod entgegengehen

– für die CSI-Partner und ihr Anliegen, die Rechte der verfolgten Kirche und der gefährdeten Gemeinschaften zu verteidigen

– für die Versorgung der CSI-Partner mit Treibstoff, damit sie die ländlichen Gemeinden und Gemeinschaften aufsuchen können

– für den Schutz und die Sicherheit der Care-Teams, wenn sie unterwegs sind

Christen bilden in Sri Lanka eine kleine Minderheit. Obwohl im Land die Religionsfreiheit gilt, sind sie Opfer von Diskriminierung bis hin zu gewalttätigen Angriffen.

Rolf Höneisen

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