Wirtschaftlicher Kollaps verschärft die Notlage – CSI leistet Hilfe für Hungernde

«Dank Ihrer Hilfe haben wir in den nächsten Wochen genug zu essen», sagt Selvathi mit grosser Dankbarkeit. Die Familie der jungen Studentin gehört zu einer von über 500 christlichen Familien, die von den CSI-Partnern in Sri Lanka Nothilfe erhalten haben. Das Land leidet unter einer desaströsen Wirtschaftskrise. Menschen ächzen unter der Knappheit von Strom, Gas und Benzin. Nun breitet sich zunehmend der Hunger aus.

Diese Kinder gehörten mit ihren Betreuern zu den ersten Begünstigten der CSI-Verteilung von Hilfsgütern. csi

Sri Lanka wird von einer der schwersten politischen und wirtschaftlichen Krisen der letzten Jahre heimgesucht. Die Treibstoffknappheit und die Unfähigkeit der Landesregierung, ausreichend Energie zu besorgen, haben zu stundenlangen Stromausfällen im ganzen Land geführt. Auch die Spitäler sind vom Strommangel stark betroffen. In mehreren Krankenhäusern können die Ärzte ihre Patienten nur noch eingeschränkt behandeln. Kommt dazu, dass der Vorrat an Medikamenten langsam ausgeht.

Verzweiflung macht sich breit

Die Treibstoffknappheit und die Einfuhrbeschränkungen haben zusammen mit der Abwertung der einheimischen Rupie zu einer Verknappung von Waren und einem Anstieg der Preise für Kochgas und vor allem Lebensmittel geführt. Diese werden immer mehr zur Mangelware, weshalb zunehmend mehr Menschen mit dem Hunger zu kämpfen haben. Es kursieren Berichte über verzweifelte Personen, die sich das Leben genommen haben, weil sie ihre Familien nicht ernähren konnten.

Zu tausenden gehen wütende und in Panik geratene Menschen auf die Strasse, um gegen die missratene Wirtschaftspolitik der Regierung zu protestieren. Auch wenn die Sicherheitskräfte Tränengas und Wasserwerfer einsetzen, formieren sich immer wieder Menschengruppen, um ihren Unmut gegenüber der Regierung kundzutun.

Am 9. Mai 2022 trat der Premierminister Mahinda Rajapaksa von seinem Amt zurück. Von Seiten vieler Protestierender wird auch der Rücktritt seines Bruders, des Staatspräsidenten Gotabaya Rajapaksa, gefordert.

In dieser äusserst trüben Zeit setzen sich die CSI-Partner in Sri Lanka nach Kräften für eine Notlinderung ein. So wurden 500 Lebensmittelpakete mit Trockennahrung an Bedürftige verteilt, die besonders unter dem wirtschaftlichen Niedergang leiden. Unter ihnen sind Familien von Witwen, Pastorenfamilien und andere, an den Rand gedrängte Christen. Die Hilfe kommt auch Kindern mit Behinderungen oder Waisen zugute. Bei der ersten Verteilung vom 20. Mai wurden 50 beeinträchtigte und verwaiste Kinder berücksichtigt.

Das Waisenmädchen Jenowa erhält Lebensmittelhilfe. Sie wird von ihrem Onkel betreut. csi
Das Waisenmädchen Jenowa erhält Lebensmittelhilfe. Sie wird von ihrem Onkel betreut. csi

Wichtige Hilfe bei speziellen Bedürfnissen

Niranjan (13) aus Wattala lebt mit dem Down-Syndrom und gehört zu jenen Kindern, die bei der ersten Verteilung der CSI-Partner begünstigt wurden. Er besucht derzeit eine Schule, die seine Fähigkeiten gezielt fördert. Die Kosten dafür hat in der Vergangenheit die Kirchgemeinde übernommen, die Niranjans Familie besucht. Aufgrund der katastrophalen Wirtschaftslage steht die Finanzierung nun aber auf wackligen Beinen. Entsprechend glücklich und erleichtert ist Niranjans Vater über die Hilfe: «Wir sind Ihnen sehr dankbar, dass Sie uns das nötige Schulmaterial zur Verfügung gestellt haben und so die Ausbildung meines Sohnes und auch jene anderer unterstützen. Herzlichen Dank auch für die Nahrungsmittel, die Sie uns in dieser schwierigen Zeit überreicht haben.»

«Möge Gott euch segnen»

Die 15-jährige Schülerin Selvathi aus Ingiriya und ihre alleinerziehende Mutter sind in eine prekäre Notlage geraten. «Wegen der Wirtschaftskrise reicht der tiefe Lohn meiner Mutter nicht einmal mehr aus, um uns zu ernähren. Ich studiere in der Hoffnung, dass ich für mich und meine Mutter eine bessere Zukunft aufbauen kann.» Selvathi dankt Gott für die wertvolle Hilfe der CSI-Partner: «Die Lebensmittel werden uns für die nächsten Wochen ernähren. Ihre Unterstützung für mein Studium hilft mir ausserdem, weiterhin an eine bessere Zukunft zu glauben. Ich bete, dass Gott alle segnen möge, die in dieser leidvollen Zeit an uns gedacht haben.»

Hoffnungsschimmer für Waisenmädchen

Baabhus Vater verstarb, als sie noch ein kleines Mädchen war. Kurz darauf wurde sie von ihrer Mutter verlassen. Seitdem lebt das 16-jährige Mädchen aus Dematagoda bei ihrer Tante und ihrem Onkel, die beide sehr arm sind. Kommt dazu, dass sie ihr spärliches Einkommen vor allem für ihre Drogen- und Alkoholsucht ausgeben.

Mehrmals wurde Baabhu beschimpft und misshandelt. «Einmal war es so schlimm, dass der Pastor meiner Kirche mich ins Krankenhaus bringen musste. Er sorgte dafür, dass ich mehrere Tage dortbleiben konnte», berichtet sie. Das Pastorenpaar kümmert sich um die vernachlässigte Baabhu. Doch wegen der gegenwärtigen wirtschaftlichen Depression hätten sie derzeit selbst zu kämpfen. Die Verteilung der CSI-Partner kommt für Baabhu daher einem Geschenk gleich: «Es ist ein grosser Segen. Ich habe etwas zu essen und Schulmaterial, das mir hilft, meine Ausbildung fortzusetzen.»

Die CSI-Partner prüfen auch die Möglichkeit, verarmte christliche Familien mit Medikamenten zu unterstützen. Daran herrscht aufgrund der anhaltenden Krise derzeit ein erheblicher Mangel. Diese Hilfe wird daher ein Weg sein, um den vielen betroffenen Familien Linderung zu verschaffen.

Reto Baliarda

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