Nothilfe und Unterkünfte für überlebende Erdbebenopfer

Millionen von Menschen haben durch das verheerende Erdbeben in Syrien und in der Türkei ihr Zuhause verloren. Die CSI-Partner vor Ort leisten weiterhin die wichtige Nothilfe. Zugleich setzen sie sich mit ganzem Herzen dafür ein, dass Betroffene für die kommenden Monate ein Dach über dem Kopf erhalten.

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Über 50’000 Menschen kamen bei den Erdbeben vom 6. Februar 2023 ums Leben, die meisten in und um die türkische Stadt Antakya. Doch auch in der syrischen Grossstadt Aleppo mit rund 500 Todesopfern war die Lage dramatisch. Nabil Antaki vom CSI-Partner der Blauen Maristen erinnert sich: «Es geschah um 4:17 Uhr. Der Regen fiel, es war zwei Grad Celsius kalt. Die Erde begann zu beben. Gebäude stürzten ein. Andere schwankten, vor allem die oberen Stockwerke. Zwei Millionen Menschen rannten aus ihren Wohnungen. Die 45 Sekunden, in denen die Erde bebte, erschienen wie eine Ewigkeit.»

Die Blauen Maristen handelten sehr schnell. Keine halbe Stunde war seit dem Erdbeben vergangen, da öffneten sie die Türen ihrer Residenz. In wenigen Stunden fanden mehr als tausend Menschen Zuflucht. Sie erhielten eine Mahlzeit, ein warmes Getränk, sowie Decken und Matratzen.

Partner übernehmen ein Jahr Miete

Wochenlang beherbergten und versorgten die Blauen Maristen Hunderte von Überlebenden. Wie auch die weiteren CSI-Partner in Aleppo, die Maronitische und Syrisch-Orthodoxe Kirche, leisten sie weiterhin die überlebenswichtige Nothilfe, und Unterstützung bei der Traumabewältigung. Gleichzeitig stellen sie sich der Herausforderung, den Erdbebenopfern eine Unterkunft zu ermöglichen. «Denn die Appartements von hunderttausenden Menschen sind im gegenwärtigen Zustand unbewohnbar», so Nabil Antaki.

Die Blauen Maristen haben ein Komitee aus Ingenieuren gebildet. Dieses prüft den Zustand der Wohnungen. Ist dieser akzeptabel, so werden deren geflüchtete Bewohner ermutigt, wieder nach Hause zu gehen. «Doch wenn das Appartement unbewohnbar ist, mieten wir für die Betroffenen ein Jahr lang eine Wohnung, bis wir die notwendigen Reparaturen durchgeführt haben.»

Nebst Aleppo hilft CSI in Syrien auch betroffenen Menschen in Latakia am Mittelmeer und in Hama, nördlich von Homs.

Umfassende Hilfe in der Türkei

Für die Erdbebenopfer in der zerstörten südtürkischen Stadt Antakya und weiteren Gebieten arbeitet CSI mit lokalen evangelischen Kirchen zusammen. Wie kirchliche Mitarbeiter vor Ort berichten, herrscht im Erdbebengebiet vor allem ein Bedarf an Nahrung, Trinkwasser, sanitären Anlagen und Unterkünften.

Unsere Partner verteilen regelmässig Nahrungsmittel. Zudem haben sie mehrere hundert Zelte für obdachlose Familien aufgestellt, darunter auch ein Zelt, wo Aktivitäten für Kinder angeboten werden. Ebenso werden jeweils sanitäre Anlagen und eine Wasseraufbereitungsanlage angeschlossen.

Im Vergleich zu Syrien wurden im türkischen Erdbebengebiet weit mehr Häuser dem Erdboden gleichgemacht, weshalb dort ganze Zeltstädte entstehen.

«Stadt» mit Containern geplant

Mit dem Einzug des Frühlings hat in der Erdbebenregion die Regenzeit begonnen. Dies erschwert die ohnehin schon schlimme Lage der zahllosen Menschen, die in Zelten untergebracht sind. Aus diesem Grund sind Abklärungen für die Errichtung von Containern im Gang.

Die CSI-Partner in Syrien und in der Türkei sind überwältigt von der riesigen Solidarität in der Schweiz. Sie bedanken sich ganz herzlich für die zahlreichen Spenden, welche die Hilfe vor Ort möglich machen.

Reto Baliarda

 

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