Spielplatz für traumatisierte Kinder

In der befreiten Stadt Konotop im Nordosten der Ukraine haben viele Geflüchtete Unterschlupf gefunden. Der katholische Pfarrer Romuald Zagurski hilft den Kriegsopfern nach Kräften. Das Wohl der Kinder liegt ihm besonders am Herzen. CSI hat sein wertvolles Engagement unterstützt.

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Im Pfarreigarten von Romuald Zagurski geht es bunt zu und her. Seit kurzem prägen ein neues Trampolin, ein mechanisches Karussell und weitere Spielgeräte das Erscheinungsbild des Gartens. Auch an «Baumaterial» mangelt es hier nicht. Rund zehn Kinder und Jugendliche sind mit dem Bearbeiten von Holzbrettern beschäftigt. «Was macht ihr genau?» fragt der Pfarrer neugierig. «Wir bauen eine Hütte und eine Militärstation, um die Stadt vor Feinden zu schützen», entgegnen sie.

Diese Kinder leiden unter dem Kriegstrauma. Einige von ihnen mussten gar aus ihrer Heimat flüchten. Doch sie sind dankbar für alles, was sie vom tristen Alltag ablenkt. In der kleinen Pfarrgemeinde können sie sich nun dank der Unterstützung von CSI und dem lokalen Partner auf der Spielwiese austoben.

Aktive Kirchgemeinde

Das Engagement von Pfarrer Romuald Zagurski ist enorm. In Zusammenarbeit mit den sozialen Diensten der Stadt sorgt seine kleine Kirchgemeinde dafür, dass bedürftige Bewohner und Geflüchtete Lebensmittel, Medikamente, Hygieneprodukte und Kleidung erhalten. Überdies beherbergt Zagurski in seinem Pfarrhaus zwei Familien: Frauen mit kleinen Kindern, deren Männer an der Front kämpfen und die sich nun selbst für Notleidende einsetzen.

In den ersten Wochen des Angriffskriegs war Konotop von den Russen besetzt. In dieser Zeit dienten das Pfarrhaus und der Keller als Luftschutzbunker für bedrohte Bewohner. Seit der Rückeroberung von Anfang April 2022 kehrt langsam Normalität in die Stadt zurück. So kann die aktive Kirchgemeinde mit ihrem Angebot wie Alphakurs oder auch Bibelkreis interessierte Menschen erreichen.

In der ganzen Stadt mangelte es bisher an Freizeitangeboten für sozial schwächer gestellte Kinder. Dabei tut dies gerade in Konotop Not, leben hier doch viele Kinder aus problematischen Familien, in denen Gewalt, Alkohol- und Drogenmissbrauch vorherrschen. Etliche Kinder haben sich deshalb davongemacht. Sie leben auf der Strasse oder in Abwasserschächten und schlagen sich mit Betteln und Stehlen durch.

Auch solchen Kindern bietet der neue Spielplatz im Pfarrgarten eine Oase der Erholung. Gemeinsame Aktivitäten wie das Bauen einer Baumhütte hilft ihnen beim Verarbeiten ihrer seelischen Wunden. Pfarrer Romuald Zagurski freut sich mit: «Wir wollten die Welt für die Kinder ein bisschen besser machen. Vielen Dank für Ihre Hilfe.»

Reto Baliarda

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