24. Februar 2019

Ermutigung für Pastor Bakhrom

Seit Juli 2017 sitzt Bakhrom Kholmatov, Pastor einer protestantischen Kirche, im Gefängnis. Er wurde verurteilt, weil er seine Gemeinde mit «extremistischen Liedern» zu Hass angestiftet habe.

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Diese Ermutigungsaktion wurde beendet. Den aktuellen Protest finden Sie hier.

Der 43-jährige Pastor Bakhrom Kholmatov wurde am 10. April 2017 bei einer Razzia verhaftet. Sicherheitsleute drangen in seine Kirche in der nördlichen Stadt Khujand ein, schikanierten die Gemeindemitglieder und schlugen auf sie ein. Zudem beschlagnahmten sie verschiedene Gegenstände sowie den Computer des Pastors.

Christliche Lieder als extremistisch eingestuft

Die Razzia fand statt, obwohl die Kirche von Pastor Bakhrom beim Staatlichen Komitee für Religiöse Angelegenheiten registriert ist und dadurch einen legalen Status besitzt. Drei Monate nach der Festnahme wurde Pastor Bakhrom zu drei Jahren Gefängnis verurteilt wegen «Anstiftung zu nationalem, ethnischem, herkunftsbezogenem und religiösem Hass» gemäß Art. 189 Abs. 1 des tadschikischen Strafgesetzes.

Gemäß Freunden des Pastors wurde ihm vorgeworfen, seine Gemeinde zum Singen von extremistischen Liedern ermutigt und so zu religiösem Hass angestiftet zu haben. Die Geheimpolizei behauptete, dass die Lieder, die sie auf seinem Computer gefunden hatte, zum Umsturz aufrufen würden. Sie beinhalten Textpassagen wie «Lobe Gott, oh gottloses Land», «Gottes Armee geht voran» und «Unser Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut».

Als die dreijährige Freiheitsstrafe in zweiter Instanz bestätigt wurde, entschied Pastor Bakhrom, das Urteil zu akzeptieren. Er ist im Gefängnis «Yavan» in der südwestlichen Region Khatlon inhaftiert, 360 Kilometer von seinem Zuhause entfernt. Im August und im November 2018 konnte seine Ehefrau Gulnora Kholmatova ihn besuchen. Sie berichtete, dass ihr Mann sich physisch und mental gesund fühle und auch gut behandelt werde. Er benötigt Fürbitte und Ermutigung.

Morven McLean | Forum18

 


 

Eingeschränkte Religionsfreiheit

Die ehemalige Sowjetrepublik Tadschikistan ist offiziell ein säkulares Land, in dessen Verfassung die Religionsfreiheit verankert ist. Doch in der Praxis verbieten die Behörden jegliche Ausübung der Glaubensfreiheit ohne staatliche Bewilligung. Die Aktivitäten von religiösen Einrichtungen werden überwacht, um zu verhindern, dass sie politisch oder «extremistisch» werden. Die Mehrheit der neun Millionen Einwohner sind Muslime. Doch es gibt eine kleine christliche Minderheit; Orthodoxe, Baptisten, Katholiken und (südkoreanische) Protestanten sind offiziell anerkannt. Pastor Bakhroms Kirche Sonmin Sonbogym (Gute Nachricht der Gnade) wurde von südkoreanischen Missionaren gegründet.

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