Land: Nigeria
Verhaftet: 20. Mai 2022
Aktueller Stand: Rhoda muss am 29. März 2023 wieder vor Gericht erscheinen
Am 14. Februar fand vor dem High Court 12 Bauchi eine Gerichtsverhandlung statt. Richterin Nana Fatima Ibrahim hörte den dritten von vier von der Staatsanwaltschaft geladenen Zeugen an und vertagte die Verhandlung auf den 6. März. In der Anhörung vom 6. März wurden keine Zeugen vernommen. Die nächste Verhandlung wurde auf den 29. März angesetzt. Der erste Zeuge hatte bei einer Anhörung am 16. Januar und der zweite am 6. Februar ausgesagt. Bei der ersten Anhörung lehnte die Richterin es erneut ab, einen Kautionsantrag zu prüfen.
Rhoda wurde von Muslimen der Gotteslästerung beschuldigt, nachdem sie eine Nachricht per Handy verbreitet hatte, in der sie die Ermordung der nigerianischen Studentin Deborah Yakubu am 12. Mai verurteilte, die ihrerseits der Gotteslästerung beschuldigt wurde.
Am 20. Mai 2022 wurde Rhoda von Sicherheitsbeamten des Department of State Services, der nigerianischen Geheimpolizei, festgenommen. Berichten zufolge wurde sie inhaftiert, als eine muslimische Volksmenge ihr Haus stürmte, um sie zu töten.
Seit ihrer Verhaftung wird Rhoda wegen falscher Blasphemie-Anschuldigungen im Gefängnis festgehalten und wegen «Anstiftung zum öffentlichen Aufruhr, Erregung von Missachtung des religiösen Bekenntnisses und Cyber-Stalking» angeklagt, erklärt ihr Anwalt Joshua Nasara.
Rhoda wurde zwei Wochen lang festgehalten, bevor sie angeklagt wurde. Seitdem wird sie ohne Kontakt zur Aussenwelt im Gefängnis festgehalten, da die Behörden und muslimische Führer im Staat ihren Prozess verzögern.
Unterstützer von Rhoda sagen, sie habe die WhatsApp-Nachricht nur als Warnung vor weiterer Gewalt in Nordnigeria verbreitet.
Am 19. Dezember wurde Rhoda vor Gericht angeklagt und offiziell wegen Gotteslästerung, Volksaufwiegelung und Erregung von Missachtung des religiösen Bekenntnisses angeklagt.