15. Dezember 2017

Mahnwache für verfolgte Christen in zwölf Städten der Schweiz

Trotz klirrender Kälte, strömendem Regen und stürmischen Böen haben am 14. Dezember in insgesamt zwölf Städten knapp 430 Menschen an einer Mahnwache für verfolgte Christen teilgenommen.

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In anderen Teilen der Welt können christliche Minderheiten nicht so friedlich und gelassen Weihnachten feiern. Im Gegenteil. Sie werden wegen ihres Glaubens diskriminiert, verfolgt, gefoltert oder gar getötet.

Im hiesigen Weihnachtsrummel mit «Black Fridays» und weiteren unschlagbaren Sonderangeboten eröffnet CSI seit sechs Jahren die Möglichkeit, in einer stillen Weihnachtsmahnwache an öffentlichen Plätzen der bedrängten Christen zu gedenken. Denn gerade zu hohen christlichen Feiertagen wie Weihnachten stehen christliche Minderheiten verstärkt unter Druck durch Extremisten und Terrorgruppen.

In schweizweiter klirrender Kälte, strömendem Regen und Windböen kamen in zwölf Städten knapp 430 Menschen zusammen. «Wir danken allen, die in diesem unsäglichen Wetter ihr warmes Zuhause verlassen haben, um den Menschen zu gedenken, die wegen ihres Glaubens verfolgt und diskriminiert werden», so Benjamin Doberstein, Vorsitzender der Geschäftsleitung von CSI.

Stimmen aus verschiedenen Städten

Kantonsrätin Doris Günter aus Romanshorn hat in diesem schlechten Wetter um die siebzig Personen am Sternenplatz sammeln können. Bis kurz vor sechs Uhr leuchteten die Kerzen in den Leuchttaschen rund um die Menge von Menschen und ihren Umhängeplakaten. Doch kurz vor Beginn der Rede goss es so in Strömen, dass alle Kerzen wieder erloschen. Günter begrüsste die Menge mit folgendem Einstiegssatz: «Wir sehen den Regen so, dass der Himmel mitweint angesichts der Not der grossen Zahl der verfolgten christlichen Minderheiten.»

Auch in Frauenfeld drohte die Mahnwache eine nasskalte Angelegenheit zu werden. Erfreulicherweise liess der Regen kurz vor Beginn nach. An Stelle von prasselnden Regentropfen aus dunklen Wolken strömten viele Teilnehmende herbei, die sich von den kühlen Temperaturen nicht abschrecken liessen. So konnte Elisabeth Rickenbach 75 Personen zur zweiten CSI-Mahnwache im Thurgauer Hauptort willkommen heissen. Doch was hat die junge Kantonsrätin dazu bewegt, freiwillig eine Mahnwache zu organisieren? «Es ist mir wichtig, auf verfolgte und diskriminierte Christen in anderen Ländern hinzuweisen und zu zeigen, dass wir ihrem Leiden nicht ohnmächtig gegenüberstehen müssen. Wenn wir zusammenstehen, können wir unserer Solidarität gegenüber bedrängten Minderheiten auch ein Gesicht geben.»

Zeugnisse aus Syrien und dem Iran

In Bern, Chur, Giubiasco, Thun und Frauenfeld nahmen Menschen aus dem Iran und Syrien mit an der Mahnwache teil. In Giubiasco hat eine syrische Familie über ihre Flucht, in Thun haben iranische Flüchtlinge über die prekäre Situation von Christen im Iran erzählt. «Mir war es bereits letztes Jahr ein Anliegen, dass Flüchtlinge an der Mahnwache teilnehmen», so Christine Binggeli, Leiterin aus Thun. Ein Iraner ist deswegen extra aus dem Appenzellerland nach Thun gereist. Seit fünf Jahren lebt der Christ in der Ostschweiz und kämpft u.a. für Gerechtigkeit in seiner Heimat. Trotz der prekären Lage im Iran wurde ihm nach Jahren des Wartens der Flüchtlingsstatus verweigert.

Austragungsorte und Anzahl Teilnehmender

Basel (38); Bern (20); Chur (16); Frauenfeld (75); Giubiasco (20); La Neuveville (15); Lausanne (15); Luzern (25); Romanshorn (70); St. Gallen (38); Thun (47); Zürich (47)

Corinne Germann

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