Im November 2023 konnte Anok Malith Kon dank CSI gemeinsam mit ihrem Kind aus der Sklaverei im Sudan befreit werden. Viele weitere Sklaven warten noch darauf. Helfen wir ihnen.
Von 1983 bis 2005 herrschte der Zweite sudanesische Bürgerkrieg. Arabische Milizen aus dem Norden nutzten das Chaos, das durch ethnische und religiöse Gräben verursacht worden war, um Menschen aus dem christlich-animistisch geprägten Süden zu entführen und im muslimischen Teil des Landes zu versklaven.
Auch Anok Malith Kon wurde Opfer dieser Entführungen. Nahezu zwei Jahrzehnte lang verbrachte sie in Gefangenschaft im Sudan, wo sie jeden Tag harte Arbeit verrichten und die schlimmsten Erniedrigungen über sich ergehen lassen musste.
Jeden Tag putzen, kochen und Wäsche waschen ohne Lohn oder Wertschätzung: So sah Anoks Alltag 18 Jahre lang aus. Damit nicht genug: Von ihrem Besitzer wurde sie häufig sexuell missbraucht.
Inmitten ihres Leides lernte Anok einen Mann kennen, der in der Nachbarschaft ebenfalls als Sklave schuften musste. In ihrer Zweisamkeit fanden sie Trost und Liebe.
«Unsere Verbindung war eine stille Rebellion gegen die schlimmen Umstände und wurde mit einem Kind gesegnet», meint Anok. Sie nannten ihre Tochter Ajok, ein Symbol für Hoffnung in dunklen Zeiten.
Als ein lokaler arabischer Händler im Sudan nach versklavten Menschen suchte, um diese zu befreien, änderte sich Anoks Leben schlagartig. Der Sklavenbefreier schlug Anoks Besitzer einen Handel vor: Im Tausch gegen Impfstoff für sein Vieh sollen Anok und ihre Tochter freigelassen werden.
«Am Tag meiner Befreiung fühlte ich enorme Freude und Erleichterung», erzählt Anok. Zugleich plagt sie eine schmerzhafte Sehnsucht: Während sie und Ajok in ihre Heimat, den neu gegründeten Südsudan, zurückkehren konnten, musste ihr Mann im Norden bleiben. Sie hofft, dass auch er möglichst bald befreit wird.
Heute lebt Anok mit ihrer Tochter in der Region Aweil. Die lokale Gemeinschaft hat sich der Aufgabe verschrieben, Anok zu unterstützen.
Dank CSI-Spenden erhielt Anok einen Startsack mit Werkzeugen und Nahrungsmitteln. Zusätzlich erhielt sie eine Ziege zur Selbstversorgung.
Mit Ihrer Hilfe können weitere Menschen, die jetzt noch unterdrückt und geknechtet werden, ihre Freiheit erlangen. Vielen Dank.
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