Nahrungsmittelhilfe bewahrt Menschen vor dem wahrscheinlichen Hungertod

Eine schlimme Dürre hat die nördlichen Gebiete des Südsudan erfasst. Unzählige Familien benötigen dringend Nahrungsmittel. CSI konnte die weit verbreitete Hungerkrise lindern, indem Tausende von Menschen im Bundesstaat Nördlicher Bahr el-Ghazal mit Sorghum versorgt wurden.

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Die Regenzeit hätte im April oder Mai beginnen sollen. Doch in diesem Jahr fiel der Regen erst im Juli. Infolge der verspäteten Niederschläge konnte die Saat im nördlichen Südsudan vielerorts nicht wachsen. Anstatt sich über die gewohnte Ernte zu freuen, mussten die Menschen hungernd darauf warten, bis die Ernte endlich reif sein würde. Einige Familien sammelten gar Samen von wildem Unkraut, um diese zu essen und damit zu überleben. 

Sorghum für nahezu 3700 Familien

Franco Majok, CSI-Projektmanager für den Südsudan, sah mit eigenen Augen die verzweifelten Menschen und organisierte umgehend eine Nahrungsmittellieferung. Unter seiner Leitung wurden vom 18. bis 23. August Sorghum an 3696 Familien in zwei schwer betroffenen Regionen verteilt.

Dank dieser schnellen und unbürokratischen Nahrungsmittelhilfe konnten viele Menschen vor dem wahrscheinlichen Hungertod bewahrt werden. «Ich habe Menschen gesehen, die vor Hunger zusammenbrachen und kurz vor dem Tod standen», schreibt Franco Majok in einer E-Mail aus dem Südsudan. «Wenn CSI nicht eingeschritten wäre, um ihnen zu essen zu geben, wären wohl viele Menschen gestorben.»

Hungernde Frau mit kaltem Tee wiederbelebt

Majok berichtet unter anderem von der herzergreifenden Begegnung mit einer jungen Frau. Sie war so schwach, dass sie zu Boden fiel und liegen blieb. Zum Glück konnte sie mit kaltem Tee wiederbelebt werden, den ihr Majok geistesgegenwärtig einflösste. Für sie kam die Hilfe von CSI gerade noch rechtzeitig.

Als gebürtiger Südsudanese ist Franco Majok mit den Gegebenheiten vor Ort sehr gut vertraut. Er erzählt, wie er zwei Lastwagen-Ladungen Sorghum in der Hauptstadt Juba bestellte und zum Hungerkrisen-Gebiet im Nördlichen Bahr el-Ghazal transportieren liess. Dort angekommen, besorgte er auf lokalen Märkten weiteres Getreide.

Bis zu 100 Kilogramm Sorghum

Je nach Bedarf erhielten die Familien zwischen zwei und 100 Kilogramm Sorghum. Bei der Verteilung von Nahrungsmitteln folgt das CSI-Team den Empfehlungen der lokalen Stammesführer.

Die Verteilung von Sorghum durch CSI habe nicht nur Leben gerettet. Die Aktion hat auch dazu beigetragen, dass der Getreidepreis auf den lokalen Märkten gesenkt werden konnte. Damit konnte indirekt noch mehr Menschen geholfen werden, erklärt der erfahrene Projektmanager.

«Gott ist uns nahe»

Eine der Betroffenen, denen CSI direkt helfen konnte, ist Anok Angok Akok. Die junge Mutter verbrachte jeden Tag Stunden damit, wilde Unkrautsamen zu sammeln. Dies in der Hoffnung, ihre Kinder am Leben zu erhalten. Aber die Menge, die sie fand, reichte kaum aus, um auch nur eine einzige Person zu ernähren. Anok konnte ihr Glück kaum fassen, als sie von CSI einen Sack mit 50 Kilogramm Sorghum erhielt: «Gott ist uns nahe», meinte sie voller Dankbarkeit, während eines ihrer Kinder ihr zujubelte: «Ein Sack Sorghum!»

Auch die zweifache Mutter Yar Akol Akon ist unendlich dankbar über die 50 Kilo Sorghum von CSI. Zuvor musste sie ebenso ihre Familie wochenlang mit wilden Unkrautsamen am Leben erhalten. Es war zum Verzweifeln: Auch nach fünf Tagen hatte sie jeweils nicht genug Samen für eine Person gefunden. Jetzt kann sie aufatmen.

Die junge Frau, die durch Franco Majok dank dem kalten Tee vor Schlimmerem bewahrt wurde, kann nun wieder zu Kräften kommen. Sie erhielt von CSI 100 Kilogramm Sorghum.

Morven McLean, Reto Baliarda

 

 

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