Schulden zurückbezahlt: Tochter Prastish kann wieder in die Schule

Die christliche Ziegelei-Arbeiterin Ruth Shamaun hat viele Etappen des Leids durchlaufen. Ihr Mann starb 2022. Die vielen ärztlichen Behandlungen haben sein Leben nicht gerettet, aber Ruths Schulden beim muslimischen Fabrikanten erhöht. Tochter Prastish musste daher die Schule verlassen und in der Ziegelei mithelfen. Eine CSI-Spende hat den beiden ein neues Leben geschenkt.

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Die 33-jährige Ruth lebt mit ihrer Kleinfamilie in der Nähe der pakistanischen Stadt Okara. Sie und ihr Mann Shamaun Masih arbeiten seit ihrer Jugend für einen sehr tiefen Lohn in einer Ziegelei. Weil Shamaun an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung leidet und zunehmend Depressionen hat, sinkt seine Arbeitsleistung und damit auch der Lohn.

Wegen Krankheit mehr Schulden

Beim Ziegel-Fabrikanten häufen sich die Schulden. Traurig erklärt Ruth: «Die ärztlichen Behandlungskosten für meinen Mann waren sehr hoch. Ständig mussten wir bei unserem Vorgesetzten mehr Geld borgen, um die Rechnungen zu bezahlen.»

Retten können die Ärzte Shamauns Leben nicht. Er stirbt im Sommer 2022 an einem Herz-Lungen-Versagen. Doch für die Trauer bleibt kaum Zeit. Denn die Schulden beim muslimischen Arbeitgeber bleiben. Es kommt so weit, dass die zehnjährige Tochter Prastish wegen der Geldnöte der Familie die Schule verlassen muss. Statt zu lernen, muss sie in der Ziegelei mitarbeiten, damit die Schulden nicht ins Uferlose steigen.

Leidende Mutter

Ruth bricht es dabei fast das Herz: «Ich möchte, dass meine Tochter wieder in die Schule gehen kann. Stattdessen ist sie mit mir auf der Ziegelei und hilft mir bei der Rückzahlung der Schulden.»

Denselben Wunsch äussert auch Prastish unter Tränen: «Seit dem Tod meines Papas kann ich nicht mehr zu Schule gehen. Bitte helft uns, ich würde so gerne wieder zur Schule gehen.»

Die grosse Wende

Eine Spenderfamilie in der Schweiz erfuhr von der Not von Ruth und Prastish und handelte. Nach all dem erlittenen Leid kann Ruth endlich wieder strahlen. «Dank CSI konnte ich meine Schulden beim Chef zurückzahlen und einen kleinen Laden eröffnen, der sehr gut läuft. Prastish kann wieder zur Schule gehen. Ich konnte ihr eine Schuluniform, Bücher und einen neuen Schultornister kaufen.»

Auch die zehnjährige Prastish hat ihr Lachen wieder gefunden: «Zuvor musste ich meiner Mama in der Ziegelei helfen. Jetzt kann ich wieder in die Schule gehen. Danke CSI!»

Reto Baliarda

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