Auf seinem Heimweg bat Safyan Nasim (18) pöbelnde Muslime um Besonnenheit. Daraufhin wurde der junge Christ aus Pakistan derart zusammengeschlagen, dass er noch mehrere Wochen danach bettlägerig ist. CSI unterstützt die betroffene Familie mit einem Anwalt und übernimmt die medizinischen Kosten für Safyan.
Safyans Familie freut sich über jeden noch so kleinen Genesungsfortschritt bei ihm. csi
Ruhig und freundlich begrüsst Safyans Familie die CSI-Besucher aus der Schweiz zusammen mit dem einheimischen Partner Anjum. Safyan selbst liegt im Bett. Er klagt immer noch über Schmerzen. Aufstehen bereitet ihm nach wie vor grosse Mühe. Doch er mache zusehends Fortschritte, versichert seine Mutter Tahira. Inzwischen kann er wieder selbständig ins Badezimmer gehen. Vor allem aber betont sie: «Wir sind dankbar, dass Gott das Leben unseres Sohns gerettet hat.»
Tatsächlich hätte der 25. Dezember 2023 Safyans letzter Tag sein können. Der 18-Jährige erzählt, wie er sich nach dem Weihnachtgottesdienst auf dem Heimweg befand. Vor ihm liefen zwei christliche Mädchen, die ebenfalls in der Kirche waren.
Drei junge muslimische Männer am Strassenrand meinten, sie müssten sich über die jungen Gottesdienstbesucher lustig machen: «Ach schaut, die Kloakenputzer kommen von ihrem Festival!» (Anm.: Viele Christen in Pakistan arbeiten im tiefsten Lohnsegment). Höflich bat Safyan die drei, solch abschätzige Äusserungen zu unterlassen. Darob fühlten sie sich offenbar provoziert und griffen den jungen Christen an. «Mit Holzknüppeln schlugen sie gnadenlos auf mich ein und traten mich, als ich schon längst auf dem Boden lag», erinnert er sich.
Die Verletzungen am Kopf, am Rücken und in den Rippen waren derart gravierend, dass Safyan drei Tage im Koma lag. Ein Freund empfahl der Familie, CSI-Partner Anjum zu kontaktieren. Dieser zögerte nicht lange und sicherte ihr juristische Hilfe zu. Es gelang dem Anwalt, den identifizierten Haupttäter hinter Gitter zu bringen. Doch schon nach wenigen Tagen wurde er mittels Kaution auf freien Fuss gesetzt. Anjum hofft nun, dass die Täter per Gerichtsentscheid zu einer Freiheitsstrafe verurteilt werden.
Safyans Familie ist dankbar, dass CSI auch für seine medizinischen Behandlungskosten aufkommt. Sie wohnt in einem religiös durchmischten Quartier mit Christen und Muslimen und pflegte gute Kontakte mit den Nachbarn. Doch seit dem verheerenden Angriff von Weihnachten 2023 lebt die Familie ziemlich isoliert. «Die Christen aus der Nachbarschaft meiden es, uns zu besuchen. Sie fürchten, dass sie so selbst Opfer von Angriffen werden könnten», bemerkt Safyans Mutter Tahira.
Während des ganzen Besuchs von CSI bleibt Safyan im Bett liegen. Er ist jedoch hellwach und reagiert umgehend auf die Frage, ob der brutale Übergriff Auswirkungen auf seinen christlichen Glauben habe: «Ich werde in meinem Glauben stark bleiben. Im Moment kann ich nicht in die Kirche gehen. Deshalb bete ich zuhause im Herzen.»
Reto Baliarda
Wir freuen uns, wenn Sie hierzu eine Rückmeldung oder Ergänzung haben. Themenfremde, beschimpfende oder respektlose Kommentare werden gelöscht.