
Die ethnisch-religiöse Säuberung der armenischen Christen in Berg-Karabach ist Tatsache. Aserbaidschans Aggression mit Aushungern, Bombardieren, Vertreiben und Geiselnahmen muss geahndet werden. CSI fordert Bundesrat Cassis auf, eine geplante Resolution des UNO-Sicherheitsrats, um drei wesentliche Massnahmen zu ergänzen.
Grosse Sehnsucht nach zu Hause: Slavik (75) und Ira Sargsyans (67) flohen aus Stepanakert und leben nun in einem von CSI unterstützten Camp im armenischen Torosgyugh. Für ältere Menschen wiegt die Vertreibung aus der Heimat besonders schwer. Foto: CSI
Was die ethnisch-religiöse Säuberung der armenischen Christen in Berg-Karabach betrifft, spricht Frankreichs Aussenministerin Catherine Colonna Klartext: «Aserbaidschan hat den Exodus von über 100.000 Armeniern aus Berg-Karabach geplant und organisiert. Dies sind äusserst schwerwiegende Handlungen, Verbrechen und Vergehen, die nicht ungeahndet bleiben dürfen.» Dieser Ansicht ist auch die Menschenrechtsorganisation Christian Solidarity International (CSI).
Trotz mehrfacher Warnungen und dringender Empfehlungen – unter anderem mehrfach von CSI – ist die Schweiz ihrer Verpflichtung, Völkermord zu verhindern und Opfer zu schützen, nicht nachgekommen. Das kritisiert nun CSI in einem Brief an Bundesrat Ignazio Cassis und das EDA: «Sollte die im Fall von Berg-Karabach nicht wahrgenommene Verantwortung Ihr Konzept der ‘kooperativen Neutralität’ widerspiegeln, so kann CSI dieses nicht gutheissen.»
CSI fordert den Aussenminister auf, jetzt aktiv zu werden. Am 11. Oktober unterstützte die Schweiz zusammen mit 33 anderen Staaten im UNO-Menschenrechtsrat in Genf eine Erklärung, in der die UNO aufgefordert wird, ihre Überwachung der Menschenrechtslage in Berg-Karabach zu verstärken. Ergänzend wurde an Aserbaidschan appelliert, «die Rechte und die Sicherheit der in Berg-Karabach verbliebenen Armenier zu gewährleisten und unverzüglich die Voraussetzungen für eine freiwillige, sichere, würdige und dauerhafte Rückkehr derjenigen zu schaffen, die in ihre Heimat zurückkehren möchten».
Frankreich schlägt eine Resolution im UNO-Sicherheitsrat vor, welche die Entsendung von UNO-Friedenstruppen zur Ablösung der russischen Friedenstruppe fordert. In diesem Zusammenhang schreibt CSI-Präsident John Eibner: «Sollte die von der Schweiz im UNO-Menschenrechtsrat unterzeichnete Erklärung mehr sein als nur eine menschenrechtliche Nebelpetarde zur Verschleierung der geopolitischen Ambitionen künftiger militärischer Partner der Schweiz, dann muss sie drei zusätzliche Forderungen für die bevorstehende Resolution des UNO-Sicherheitsrats zu Berg-Karabach vorschlagen.»
Konkret fordert CSI die Aufnahme dieser drei Massnahmen:
Brief an Bundesrat Ignazio Cassis und das EDA
Medienmitteilung
Kontakte:
Joel Veldkamp, Internationale Kommunikation CSI, 076 258 15 74, joel.veldkamp@csi-int.org (EN)
Rolf Höneisen, Medienverantwortlicher CSI-Schweiz, 044 982 33 77, rolf.hoeneisen@csi-schweiz.ch (DE)
Wir freuen uns, wenn Sie hierzu eine Rückmeldung oder Ergänzung haben. Themenfremde, beschimpfende oder respektlose Kommentare werden gelöscht.