CSI warnt vor Genozid an Christen in Nigeria – Appell an alle Kirchgemeinden in der Schweiz und den UNO-Sicherheitsrat

Letztes Jahr wurden in Nigeria mindestens 1000 Christen ermordet und die Gewalt dauert an. Christian Solidarity International (CSI) stellt fest, dass in Nigeria die Voraussetzungen für einen Genozid existieren. Die Menschenrechtsorganisation appelliert deshalb an den UNO-Sicherheitsrat, dringend Präventivmassnahmen zu ergreifen. Zudem unterstützt CSI den Aufruf nigerianischer Christen für eine besondere Gebets- und Fastenzeit vom 31. Januar bis am 2. Februar.

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Im vergangenen Jahr wurden nach den konservativsten Schätzungen einheimischer Christen in Nigeria 1000 Christinnen und Christen von islamistischen Milizen getötet. Die Gewalt gegen Christen und andere «Ungläubige» in Nord- und Zentralnigeria hat dramatische Ausmasse angenommen. Allein in der ersten Januarhälfte 2020 attackierten islamistische Fulani-Milizen 11 christliche Dörfer in den Bundesstaaten Kaduna und Plateau; 50 Christen wurden getötet, 58 entführt. In den letzten Wochen wurden mehrere Videos veröffentlicht, in denen nigerianische Christen von Islamisten geköpft werden.

Nigerianische Christen rufen dringend um Hilfe

«Die Christen sind in ihrem eigenen Land vom Aussterben bedroht», warnte Dr. Samson Ayokunle am 23. Januar 2020. «Nigeria befindet sich unter der Belagerung mörderischer blutrünstiger und krimineller Boko-Haram-Terroristen, terroristischer Fulani-Hirten, Banditen und Entführern.»

Samson Ayokunle gehört zu den wichtigsten Vertretern der nigerianischen Christen. Er spricht als Präsident des Dachverbands «Christian Association of Nigeria» (CAN), in dem die überwiegende Mehrheit der rund 80 Millionen Christen Nigerias zusammengeschlossen ist. Am 20. Januar wurde der CAN-Vorsitzende im Bundesstaat Adamawa (Pfarrer Lawan Andimi) von der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram erschossen. Ayokunle hat das Vertrauen in die nigerianische Regierung beinahe verloren. «Wir rufen die internationale Gemeinschaft (…) zu Hilfe, damit wir nicht einer nach dem anderen eliminiert werden.»

«Das Versagen der nigerianischen Regierung ist alarmierend»

John Eibner, Geschäftsführer der christlichen Menschenrechtsorganisation Christian Solidarity International (CSI), ruft die Kirchen in der Schweiz dazu auf, dem Appell der CAN-Leitung zu folgen und vom 31. Januar bis zum 2. Februar in einer speziellen Gebets- und Fastenzeit der Christen in Nigeria zu gedenken. «Handeln ist dringend geboten», sagt Eibner. «In mehreren Gebieten in Nord- und Zentralnigeria droht ein Genozid. Die zunehmend gewalttätigen Angriffe und das Versagen der nigerianischen Regierung, die Taten zu verhindern und die Täter zu bestrafen, sind alarmierend.»

Appell: UNO-Sicherheitsrat ist verpflichtet, Genozide zu verhindern

Die überwiegende Mehrheit der Staaten hat sich mit der Unterzeichnung der Genozid-Konvention von 1948 dazu verpflichtet, Genozide zu verhindern. Mit der 2005 festgehaltenen Schutzverantwortung (R2P), die alle UNO-Mitgliedstaaten unterstützten, wurde diese Verpflichtung bekräftigt. CSI ruft insbesondere die Mitgliedstaaten des UNO-Sicherheitsrats dazu auf, ihrer Verpflichtung, Genozide zu verhindern, in Nigeria nachzukommen.

Weitere Infos

Christian Solidarity International ist eine christliche Menschenrechtsorganisation für Religionsfreiheit und Menschenwürde. www.www.csi-schweiz.ch

Kontakt

Adrian Hartmann
adrian.hartmann@csi-schweiz.ch
078 836 07 47

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