Der Überlebenskampf des Teenagers Georges geht weiter

Beinahe wäre der 17-jährige Georges aus Aleppo beim Erdbeben im Februar 2023 ums Leben gekommen. Nun ist er an Krebs erkrankt und kämpft ums Überleben. CSI ermöglicht ihm eine Therapie, die seine Familie nicht bezahlen könnte. Georges‘ Mutter Vivianne schöpft neue Hoffnung.

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Dank der medizinischen Hilfe haben Georges und seine Mutter Vivianne wieder neuen Mut gefasst. csi

 

Georges und seine Familie flohen wegen des Kriegs von Aleppo in die libanesische Hauptstadt Beirut, wo sie sieben Jahre bleiben. In Beirut entdeckte man bei Georges eine Immunerkrankung. Dennoch konnte er dank der medizinischen Versorgung weiterhin die Schule besuchen.

Leider war sein Immunsystem danach derart geschwächt, dass er die Schule abbrechen musste. Das war für ihn ein harter Schlag. «Mein Sohn lernt für sein Leben gern», erklärt Vivianne. Trotz der prekären finanziellen Lage suchten die Eltern in Aleppo einen Lehrer, der Georges bei der Vorbereitung auf seine Matura unterstützt.

Beim Erdbeben im Februar 2023 sprang Georges dem Tod von der Schippe: Die Wohnung im obersten Stockwerk wurde heftig erschüttert. Ein Teil des Dachs und der Wände stürzte über ihm ein. «Sein Überleben grenzt an ein Wunder!» betont Vivianne. Die nächsten anderthalb Monate verbrachte die Familie in öffentlichen Räumen der Stadtverwaltung.

Schockdiagnose

Eine Woche nach dem Erdbeben klagte Georges über Zahnschmerzen.  Als der Zahnarzt das geschwärzte Zahnfleisch sah, empfahl er Vivianne, bei einem Chirurgen eine Biopsie vorzunehmen. Der Befund war eine Hiobsbotschaft: Georges leidet an einem Lymphom, einem bösartigen Krebs.

Der Junge muss mit der Chemotherapie beginnen, was für seine Eltern kaum zu ertragen ist. Immer wieder bricht Vivianne in Tränen aus. Es fällt ihr schwer, Mut zu schöpfen: Syriens Wirtschaft liegt am Boden. Mit einem Monatsgehalt von 30 US-Dollar kann Georges‘ Vater unmöglich für die medizinischen Kosten seines Sohnes aufkommen. «Ich selbst musste meinen Beruf als Lehrerin aufgeben, um mich um Georges zu kümmern», klagt sie.

Hilfe in grösster Not

In ihrer Verzweiflung bittet Vivianne den Priester ihrer Kirche um Hilfe. Er verweist sie an die Zentrale der Maroniter in Aleppo, die von CSI unterstützt wird. Die zuständige Kontaktperson beschliesst, die Kosten für Georges‘ Medikamente zu übernehmen. Zudem beteiligen sich die CSI-Partner finanziell zu 70 % an den medizinischen Untersuchungen.

Dafür empfindet Vivianne eine tiefe Dankbarkeit: «Zu wissen, dass weit weg von Aleppo unbekannte Menschen an uns denken, ist ein Segen.» Zugleich fleht sie Gott jeden Morgen um 5 Uhr im Gebet an: «Gott, heile alle Kinder der Welt. Und bitte nimm mir meinen Sohn nicht weg.»

Zusammen mit der Maronitischen Kirche in Aleppo hilft CSI unter anderem notleidenden Familien wie jener von Georges und Vivianne. Weiterhin werden Erdbebenopfer aus Aleppo mit Elektro-Installationen, Möbeln und Küchengeräten unterstützt.

Zeina Shaheen

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