
Zehntausende Menschen im mehrheitlich christlichen West-Papua leben heute als intern Vertriebene. Sie flohen vor den Kämpfen der muslimisch-indonesischen Armee und Milizen in West-Papua. Zwei geflohene Frauen berichten gegenüber lokalen CSI-Partnern über ihre dramatische Flucht, und wie es ihnen fernab ihrer Heimat geht.
Immer wieder kommt es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen der indonesischen Armee und westpapuanischen Milizen wie dem «Free Papua Movement». In den letzten Jahren haben die Gefechte im erschreckenden Masse zugenommen. Zehntausende Menschen mussten ihre Dörfer verlassen und in Städten wie dem Hauptort Wamena Unterschlupf suchen.
Ein Team der CSI-Partner in West Papua interviewte mehrere geflüchtete christliche Frauen und verteilte Kleidung und Lebensmittel, die von CSI finanziert sind.
Eine Geflüchtete aus dem Dorf Yigi erzählt, dass sie nach dem Ausbruch des Konflikts zusammen mit anderen Dorfbewohnern vier Tage lang zu Fuss unterwegs war. «Während der Flucht mussten wir uns von rohem Gemüse ernähren», bemerkt sie. Es sei eine beschwerliche Flucht gewesen. «Doch ich muss dankbar sein. Mit Gottes Hilfe kamen wir in Wamena an.» Die ältere Frau lebt bei Verwandten und fühlt sich soweit sicher.
Eine vertriebene Frau aus dem Dorf Nduga berichtet, dass sie 2018 mit ihren vier Kindern geflohen sei. Die Witwe lebt mit vier weiteren Familien im selben Haus. Dies mache die Situation nicht einfacher, betont sie. «Es ist schwierig, genug zu essen und zu trinken zu bekommen. Wenn wir 20 Kilo Reis kaufen, reicht dies gerade mal für zwei Tage.»
Wegen der prekären Wohnverhältnisse sei es für die Kinder schwierig, konzentriert zu lernen. Ältere Geflüchtete hätten ihr daher schon nahegelegt, in ihre Heimat zurückzukehren.
Reto Baliarda
Wir freuen uns, wenn Sie hierzu eine Rückmeldung oder Ergänzung haben. Themenfremde, beschimpfende oder respektlose Kommentare werden gelöscht.