Indien: Mädchen wird von Liebhaber in Sexsklaverei verkauft

Anamika konnte noch rechtzeitig aus der Sexsklaverei befreit werden. csi

Um ihrer Familie, die sich in einer finanziellen Notlage befindet, unter die Arme zu greifen, bricht Anamika die Schule frühzeitig ab und arbeitet in einem Schönheitssalon. Dort lernt sie Narayan kennen und verliebt sich in ihn. Die beiden werden ein Paar. Kurz darauf stellt sich aber heraus, dass der 25-Jährige sie betrügt und etwas ganz anderes mit ihr im Sinn hat.

Leere Versprechungen

«Narayan erzählte mir, er habe in der Stadt einen einen Freund, der für eine Vermittlungsagentur arbeite. Er versicherte mir, dass wir über ihn einen besseren Job erhalten würden, der uns gute Zukunftsperspektiven ermöglicht», berichtete Anamika.

Ohne es der Familie zu sagen, verlässt Anamika gemeinsam mit ihrem neuen Freund ihr Zuhause. Am Busbahnhof wartet ein Mann, der die beiden zu einem verfallenen Gebäude bringt. «Mir wurde gedroht, dass man mich verprügeln werde, sollte ich  nicht ruhig bleiben», erzählte Anamika.

Erst in diesem Moment wird ihr bewusst, dass ihr  Freund sie in eine Falle gelockt hat. «Narayan hat mir seine Liebe nur vorgespielt, um mein Vertrauen zu gewinnen und mich in einem passenden Augenblick an einen Bordellbesitzer zu verkaufen», stellte Anamika mit Entsetzen fest.

Rettungsaktion

Zwei Tage lang wurde Anamika in dem verlassenen Gebäude festgehalten. Gefesselt und wehrlos musste sie sexuelle Belästigung und körperliche Misshandlung ertragen.

Als die Eltern das Verschwinden ihrer Tochter bemerkten, wandten sie sich an das Team des lokalen CSI-Partners. Gemeinsam meldeten sie den Fall bei der Polizei. «Mithilfe der Polizeibeamten von Murshidabad und Berhampur leiteten wir eine Rettungsaktion ein und konnten Anamika befreien», berichtete der CSI-Partner.

Gegen die Menschenhändler wurde Anzeige bei der Polizei erstattet. Anamika konnte in einem staatlichen Schutzhaus untergebracht werden und wird dort professionell betreut.

Selina Messmer