Verzweifelt, aber nicht ohne Hoffnung: Iqbal und Selma Jousaf. csi
CSI begegnet Iqbal und Selma Jousaf in der pakistanischen Grossstadt Bahawalpur in der Provinz Punjab. Das christliche Ehepaar hat drei Söhne und zwei Töchter. Selma ist eine mitteilsame Frau, die ihre Tränen nicht verbirgt.
Ihre Töchter Farah und Benish waren am 3. Mai 2023 allein zu Hause, da beide Eltern arbeiten mussten, Iqbal als Rikscha-Fahrer, Selma als Putzfrau in einem Spital. Als Selma abends zurückkehrte, stockte ihr beinahe der Atem, als sie die Haustür offen vorfand: «Farah und Benish waren verschwunden. Auch der Schmuck und die Ersparnisse für die Hochzeit unseres Sohnes waren nicht mehr zu finden.»
Selma schlägt Alarm. Verzweifelt eilt sie von Nachbar zu Nachbar in ihrem christlichen Wohnquartier. Mehrere Anwohner offenbaren ihr, dass Farah und Benish von drei Männern in ein Auto gezerrt wurden. «Sie hatten alles gesehen. Doch da die Männer bewaffnet waren, hatte niemand den Mut, einzugreifen», berichtet sie.
Die Polizei nimmt nur zögerlich die Anzeige entgegen. Auf Anraten eines Freundes in der Nachbarschaft kontaktiert Selma CSI-Partner Anjum. Er besorgt der Familie einen Anwalt, für dessen Kosten CSI aufkommt. Nach wochenlangen Abklärungen kann dieser die Täter identifizieren. Dazu Selma: «Drogenhändler aus einem verruchten Quartier haben unsere Töchter verschleppt!»
Eine Polizei-Razzia im Haus der Entführer misslingt. Immerhin kommt es dank dem Einsatz des Anwalts zu einer Gerichtsanhörung mit den Tätern. Doch als Iqbal und Selma im Gerichtssaal erscheinen, bricht es ihnen das Herz: «Wir sahen Farah und Benish. Ich wollte sie unbedingt umarmen. Doch die Entführer hinderten mich daran.»
Die Täter legten dem Richter die Heiratsurkunden der Mädchen vor. Schockiert hört Selma ihre Töchter aussagen, dass sie freiwillig verheiratet seien. «Dabei sah ich die Tränen in ihren Augen. Doch der Richter entschied, dass sie bei den Entführern zu bleiben hätten.»
Selma ist eine mutige Frau. Trotz eindringlichem Abraten von Nachbarn besucht sie oft allein das Quartier der Drogendealer, in denen Farah und Benish festgehalten werden. Sie hofft, ihre Töchter auch nur für einen Moment zu sehen und stellt klar: «Jesus ist bei mir und ich weiss, dass Farah und Benish eines Tages zurückkehren.»
Währenddessen unternimmt der von Anjum beauftragte Anwalt alles, damit die Zwangsehe der entführten Mädchen aufgelöst wird.
Reto Baliarda
Wir freuen uns, wenn Sie hierzu eine Rückmeldung oder Ergänzung haben. Themenfremde, beschimpfende oder respektlose Kommentare werden gelöscht.