Bedrängter Pastor vor dem Verzweifeln

Seit Wochen finden die Gottesdienste der Foursquare Gospel Church von Pastor Stanley nur noch online statt. Grund sind Angriffe aus der Nachbarschaft und das Verhalten der Polizei.

Pastor Stanley

Pastor Stanley leitet seit 25 Jahren eine christliche Gemeinde. Jetzt wollen ihm Nachbarn die Gottesdienste verbieten. csi

 

Die kleine Kirche befindet sich in einem Quartier von Kelaniya im Gampaha Distrikt. Am 6. August 2023 wirft ein Nachbar Steine gegen das Kirchentor. Er beschimpft den Pastor und fordert, den Gottesdienst zu beenden. Am Sonntag darauf dasselbe: Der Nachbar knallt einen grossen Stein gegen das Kirchengebäude und greift einen Kirchenbesucher an, der ihn filmt.

Pastor Stanley erstattet Anzeige. Doch die Polizeibeamten erklären ihm, regelmässige Gottesdienste seien ohne Genehmigung der Distriktbehörde gar nicht gestattet. Das ist falsch. Eine solche Bestimmung gibt es nicht. Darauf zeigt der Pastor den Nachbarn wegen versuchter Körperverletzung an.

Nachbarn sollen die Kirchenbesucher filmen

Nach der Einvernahme des Nachbarn behaupten die Polizeibeamten erneut, die Gottesdienste seien nicht bewilligt und dürften deshalb von keiner Person, die nicht im Dorf wohnt, besucht werden. Sie verlangen eine Namensliste aller Kirchenmitglieder. Das unsägliche Vorgehen der Beamten gipfelt in der Anweisung an alle Nachbarn, sämtliche Kirchenbesucher seien auf Videos festzuhalten. Aufgrund des Drucks der Behörden stellt der Pastor die Gottesdienste ein.

Als Pastor Stanley seine Geschichte der CSI-Projektmanagerin erzählt, muss er weinen: «Ich will meinen Dienst ohne Einschränkungen weiterführen!» Aber manchmal wisse er nicht mehr weiter und ihm fehle die Kraft, um zu beten.

Rechtsbeistand für den Pastor

Der CSI-Projektpartner leistet Pastor Stanley und seiner Kirche Rechtsbeistand und unterstützt seine Privatklage wegen versuchter Körperverletzung. Gleichzeitig geht es um das Recht der Religionsfreiheit und darum, Gottesdienste frei durchführen zu dürfen.

Rolf Höneisen

Friedhof für Christen in Batticaloa

CSI hat der christlichen Gemeinschaft in Batticaloa geholfen, auf dem Friedhof ein Stück Land mit einer Mauer abzugrenzen. Zuvor haben die CSI-Partner gemeinsam mit den Pastoren per Gerichtsentscheid die Separierung eines Friedhofteils für die Christen erreicht. 2019 wurde der Friedhof bezogen. Die ersten Beerdigten waren Opfer der Osteranschläge vom 21. April. Damals starben in Batticaloa 32 Menschen. Die jetzt gebaute Mauer ist mehr als zwei Meter hoch, verfügt über ein eisernes Tor und schützt vor ungebetenen Gästen. Beim Besuch eines CSI-Teams zeigten sich die Pastoren der verschiedenen regionalen Kirchen äusserst dankbar, dass sie ihre Toten jetzt würdig begraben können.

Fiedhofsmauer in Batticaloa. csi
Friedhof für Christen in Batticaloa. csi
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